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Begegnungsstätte in Hettstedt Begegnungsstätte in Hettstedt: Zirkuscamp für die Kinder?

Von Wolfram Bahn 06.12.2015, 17:33
Das „Haus der Jugend“ soll wieder mehr Zulauf bekommen.
Das „Haus der Jugend“ soll wieder mehr Zulauf bekommen. Lukaschek Lizenz

Hettstedt - Die Stadt Hettstedt kann das „Haus der Jugend“ wieder in Schuss bringen. Das Geld für die umfassende Sanierung des altehrwürdigen Gebäudes am Schützenplatz ist zusammen. Doch nicht nur äußerlich soll es im früheren Jugendklubhaus vorangehen. Das Haus soll wieder eine lebendige Begegnungsstätte für alt und jung werden. Das hat sich Christoph Altmann, der Streetworker der Kupferstadt, vorgenommen. Er hat dazu schon einige Ideen entwickelt, die auch in ein erstes Konzept eingeflossen sind. Doch das ist aus seiner Sicht erst der Anfang.

Es ist ein offenes Geheimnis, dass die beiden jetzigen Mieter nicht so recht miteinander können. Dabei handelt es sich um den Kreis-, Kinder- und Jugendring sowie den Jugendklub „Leuchte“, die beide etwa ein Drittel der Kosten tragen. Den Löwenanteil übernimmt die Stadt. Sie hat den Streetworker beauftragt dafür zu sorgen, dass die Konflikte und Unstimmigkeiten zwischen den Trägern ein Ende haben. Er hat jetzt den Hut auf und will, dass „das Haus wieder als Einheit“ wahrgenommen wird. „Dazu müssen wir einfach mehr miteinander reden“, so Altmann jüngst im Kulturausschuss.

Angebote für jedes Alter

Mit neuen interessanten Angeboten will er wieder mehr junge Leute in das Haus locken. „Mit Töpferkursen allein werden wir das nicht schaffen“, so Altmann. Er möchte das Haus als offenes Begegnungszentrum etablieren und für die unterschiedlichsten Alltagskulturen öffnen. Das schließt ein, dass hier auch Flüchtlingskinder ein Freizeitdomizil haben könnten. „Wir werden das Haus allerdings nicht in eine Moschee verwandeln“, so der Streetworker.

Er reagierte damit auf teilweise wüste Szenarien in den sozialen Netzwerken und E-Mails, die auch an Bürgermeister Danny Kavalier (CDU) geschickt worden sind, und bei dem „völliges Unverständnis“ auslösten. Er hofft, dass das „Haus der Jugend“ bald wieder ein beliebter Treffpunkt wird. „Wir wollen dort aber nichts über den Haufen werfen“, so Kavalier. Der Saal soll auch nach der Renovierung des Hauses, die rund 300.000 Euro kostet und zum Großteil aus Mitteln des Zukunftsfonds des Landkreises finanziert wird, weiter für Tanzveranstaltungen genutzt werden. Auch die bestehenden Tanzgruppen sollen nicht vertrieben werden. Im Gegenteil. Altmann will die Angebotspalette ausbauen und das für jedes Alter. Zwei konkrete Projekte hat er dabei schon ins Auge gefasst. Eines betrifft ein Zirkuscamp. In den Sommerferien sei ein Workshop dazu „sehr gut angenommen worden“. Auch der Initiator des Zirkusprojektes aus Halle sieht laut Altmann in Hettstedt „ein großes Potenzial“.

Auch eine Kinder-Werkstatt will der Streetworker in dem Haus einrichten. Dort könnten Handwerker im Ruhestand den Jugendlichen beibringen, wie man beispielsweise Fahrräder repariert. Und die könnten dies dann auch für Leute im Wohngebiet erledigen. Den Ideen sind keine Grenzen gesetzt. Der Name „Haus der Jugend“ soll sich allerdings mit dem Neuanfang nicht ändern. (mz)