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Bauprojekt in Siersleben Bauprojekt in Siersleben: Einwohner müssen weiter auf eine Fußgängerampel warten

Von Anke Losack 15.10.2016, 13:00
Das Bauvorhaben an der Kreuzung in Siersleben soll 2017 umgesetzt werden.
Das Bauvorhaben an der Kreuzung in Siersleben soll 2017 umgesetzt werden. Jürgen Lukaschek

Siersleben - Die Einwohner von Siersleben müssen weiter auf eine Fußgängerampel, die an der viel befahrenen Lindenstraße im Ort gebaut werden soll, warten. Das Bauprojekt, das in den Händen der Landesstraßenbaubehörde Sachsen-Anhalts liegt und gemeinsam mit der Einheitsgemeinde Gerbstedt realisiert werden soll, ist auf das nächste Jahr verschoben worden. Grund ist die Umverlegung einer Gasleitung, die während der Baumaßnahme notwendig wird.

Dass die Ampel, die den Fußgängern eine gefahrlose Überquerung der Lindenstraße ermöglichen soll, in diesem Jahr gebaut wird, war eigentlich vorgesehen.

Bauliche Veränderungen erfordern Umverlegung einer Gasleitung

Doch kam es weder wie angekündigt im Frühjahr noch im September zu einem Baubeginn. „Es bestand noch Klärungsbedarf mit der Stadt Gerbstedt als Beteiligte an dieser Baumaßnahme“, so Petra Witte, Leiterin des Regionalbereichs Süd bei der Landesstraßenbaubehörde. Anfang September habe es eine gemeinsame Beratung, zu der auch Vertreter des Kreisverkehrsamtes und der Polizei sowie des Versorgungsunternehmens Mitnetz Gas anwesend waren, gegeben. Dort wurde unter anderem auf die Gasleitung aufmerksam gemacht. Die baulichen Veränderungen im Bereich des Gehweges und die Errichtung eines Signalmastes erfordern laut Witte „zwingend“ die Umverlegung der Leitung.

„Mithin kann die Baumaßnahme nur unter Vollsperrung der L 72 erfolgen“, fügt sie an. Die Teilnehmer der Beratung hätten sich zudem einvernehmlich darauf verständigt, die Lindenstraße aufgrund des schlechten Fahrbahnzustandes grundhaft auszubauen.

Gerbstedts Stadtrat Manfred Lüning (Die Linke), der in Siersleben wohnt, ist gar nicht begeistert von der Verschiebung. Als er kürzlich Vermesser im Ort gesehen hat, habe er gedacht, dass die Baumaßnahme bald beginnen kann. Auf seine Aussage hin erklärte Gerbstedts Bürgermeister Siegfried Schwarz (CDU) in der Stadtratssitzung, dass erst 2017 gebaut werde. Auf die Notwendigkeit einer Ampel weisen die Sierslebener immer wieder hin, denn besonders ältere Leute müssen über die Lindenstraße - auf der einen Seite ist die Apotheke, auf der anderen die Sparkasse.

Zwar stehen an der Kreuzung zwei Fußgängerampeln, an der Hettstedter und Klostermansfelder Straße, die allerdings von den Fußgängern und auch von den Fahrzeugen weniger frequentiert werden. Ausgerechnet an der gefährlichsten Stelle gibt es keine Ampel.

Im Frühjahr 2017 soll mit den Arbeiten begonnen werden

Der grundhafte Ausbau der Lindenstraße, auf den Schwarz in der Sitzung ebenfalls hinwies, weckte bei Lüning Befürchtungen: „Wenn die Landesstraße ausgebaut wird, bekommen wir keine Ortsumfahrung.“ Auch die liegt den Sierslebenern am Herzen, damit der Schwerlastverkehr, der sich derzeit durch den Ort quält, um auf die Autobahn 14 zu kommen, verschwindet. Dass mit dem Ausbau der Lindenstraße die Pläne für die Umfahrung gestorben sind, verneint Petra Witte auf MZ-Anfrage. „Die Planung ist von dieser Maßnahme nicht betroffen.“

Einen konkreten Termin für den Bau der Fußgängerampel gibt es noch nicht. „Besprochen war, dass die Ausschreibung der Leistungen bis zum Ende dieses Jahres erfolgen wird. Damit kann im Frühjahr 2017 mit der Baumaßnahme begonnen werden“, so die Regionalbereichsleiterin. Nach ihren Angaben wird dann mit einer Bauzeit von circa zwei Monaten gerechnet. (mz)