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Bahnhofsfest Bahnhofsfest: Maßarbeit mit Lok am Haken

22.08.2013, 08:50
Lok in Gerbstedt
Lok in Gerbstedt Archiv Lizenz

gerbstedt/MZ - Vor den Augen zahlreicher Schaulustiger schwebte am Freitag eine Diesellok vom Typ V 22 auf das Gleis des Gerbstedter Bahnhofs. Die aufwändige Aktion klappte wie am Schnürchen, obwohl angesichts der Größe des Tiefladers und des 120-Tonnen-Krans auf engstem Raum Maßarbeit vonnöten war, die gewaltige Technik bis an den Rand des Gleisbettes zu manövrieren.

Wie es hier noch vor drei Wochen ausgesehen hat, werden Besucher des Bahnhofsfestes am Sonnabend wahrscheinlich gar nicht glauben. „Das war alles zugewachsen“, versichert Helmut Schrader vom Verein Freunde der Halle-Hettstedter Eisenbahn, dessen Mitglieder hier eine Aktion nach der anderen gestartet haben, um das Areal herzurichten.

Eine besondere Aufgabe war es dabei, das völlig aus der Spur geratene Gleis wieder auf das richtige Maß zu bringen. 1430 Millimeter Breite müssen es sein, die Abweichung betrug teilweise mehr als fünf Millimeter. „Das klingt nicht viel, darf aber nicht sein“, sagte Bodo Hanke, der drei Wochen Urlaub genommen hat, um diese Arbeit mit ein paar Helfern zu verrichten. Hanke ist Profi, dessen Herz jedoch für die Eisenbahn schlägt. Als die Lok endlich auf der Schiene stand, strahlte der 28-Jährige über das ganze Gesicht. „Die drei Wochen waren nicht umsonst“, sagte er erleichtert. Am Sonnabend beim Bahnhofsfest wird er, wie er sagt, „nichts mehr machen“. Höchstens den Leuten bei Bedarf die Gleistechnik erklären.

Enrico Kasten, der in unmittelbarer Nachbarschaft des Bahnhofes wohnt, ist kein so großer Eisenbahnfan. Nie und nimmer hätte er geglaubt, dass hier mal wieder eine Lok rollen würde. Was der Verein hier geleistet hat, findet er schon toll, alle Achtung. Na klar werde er mit seinen Kindern auch mal eine Fahrt auf der Lok mitmachen. Vanessa und ihr kleiner Bruder Luca Toni freuen sich doch schon darauf. Die Freunde der Halle-Hettstedter-Eisenbahn freuen sich hingegen auf die Gäste. „Es geht darum, ein Zeichen zu setzen“, sagt Vereinsvorsitzender Olaf Raabe, der von Berufs wegen mit Eisenbahn gar nichts zu tun hat. Er ist Mitglied der Staatskapelle Halle, spielt Violine. Nur wenige im Verein seien Eisenbahnprofis.