Jubiläum Auf welche Höhepunkte Pfarrer Sebastian Bartsch aus 25 Dienstjahren zurückschaut
Die Jakobi-Gemeinde in Hettstedt ist sein Zuhause. Besonders die Seelsorge liegt dem Geistlichen am Herzen.

Hettstedt/MZ - Seit über zwei Jahrzehnte arbeitet Sebastian Bartsch schon in der Sankt Jakobi-Kirche der Kupferstadt. Höhepunkte gab es genug, aber zwei Momente sind dem Geistlichen besonders im Gedächtnis geblieben: „Zum einen, als wir die neue Kirchturmglocke bekommen haben. Und zum anderen, als wir das Konzert der Landesregierung ausrichten durften und Reiner Haseloff hier in Hettstedt war“, erinnert sich Bartsch. Insgesamt möge er aber alles an seinem Beruf.
Als Pfarrer wird es nie langweilig
Kein Wunder, denn die Biografie des 58-Jährigen zeigt: Langweilig wird es als Pfarrer nie. 1997 trat er die Pfarrstelle in Hettstedt an. Besonders die Natur in Mansfeld-Südharz begeistere ihn noch immer. Wenn er durch die Landschaft wandere, treffe er immer wieder Menschen, mit denen er ins Gespräch kommt. Daraus ziehe er auch die Inspiration für seine Predigten. „Das ist das, was ich immer wollte: Mit Menschen sprechen, hören was sie beschäftigt“, sagt Bartsch. Das hat sich bis heute nicht geändert. „Ich würde sagen, am liebsten gehe ich in Altenheime oder Krankenhäuser für seelsorgerische Tätigkeiten“, sagt der gebürtige Köthener.
Seit 2006 sei er Notfallseelsorger und auch im Ethikkomitee der Helios-Klinik der Kupferstadt tätig. „Ich habe noch neun Jahre im Dienst. Die würde ich gerne nutzen, um vielleicht auch Seelsorger auszubilden“, sagt der Geistliche. Oder auch Menschen, die Angehörigen zu Hause pflegen, eine Hilfestellung auf dem Weg zu geben, mit der Veränderung eines geliebten Menschen besser umgehen zu können. In der vergangenen Woche wurde sein Dienstjubiläum mit einem großen Festgottesdienst begangen, in dem an das große Engagement des Pfarrers gedacht wurde. Denn neben den alltäglichen Aufgaben wie Geburtstagsbesuchen, Konfirmandenunterricht und Gottesdiensten in seiner Gemeinde ist Pfarrer Bartsch Pilgerführer, Präsident der Jakobus-Gesellschaft in Sachsen-Anhalt sowie Rundfunk- und Fernsehautor.
Geprägt durch die 1989er Friedensbewegung
Sebastian Bartsch stammt übrigens aus keiner streng gläubigen Familie. Seine Entscheidung für das Theologie-Studium sei eher daraus entstanden, dass ihn die 1989er Friedensbewegung sehr geprägt habe. Gezweifelt habe er auch nie an seinem Glauben. Bartsch: „Ich bin eher ein positiv eingestellter Mensch und habe Spaß an meiner Arbeit.“ Nur eine Sache habe sich in all den Jahren doch verändert: „Man merkt eben, dass man doch nicht mehr so fit ist wie früher. Fußballspielen auf der Wiese verlangt mir heute schon mehr ab als noch vor zehn Jahren“, so der Pfarrer.