AbwasserZweckverband AbwasserZweckverband: Molche helfen bei Putzaktion

Rollsdorf/MZ - Mit sogenannten Molchen wurde jetzt die etwa 16 Kilometer lange Abwasserleitung von Eisleben nach Rollsdorf gereinigt.
Im Auftrag des Abwasserzweckverbandes (AZV) Eisleben-Süßer See und unter der Projektsteuerung der Midewa hat die Spezialfirma Uniror eine besondere Technologie eingesetzt: Reinigung mit Molchen. Mit diesem Werkzeug wurde in mehreren Durchgängen der Schlamm und die Verunreinigungen aus der Leitung rausgedrückt. „Diese Leitung, die zwischen Eisleben und Rollsdorf verläuft, kann man sich wie eine zweispurige Abwasserautobahn unter der Erde vorstellen.“ sagt Thoralf Gajek, der im Auftrag der Midewa die Arbeiten betreut. Alle Abwässer der Industrie und der privaten Haushalte fließen letztendlich in diese Leitung, daher ist die Instandhaltung und Reinigung auch besonders wichtig.
Üblicherweise werden für die Säuberung der Leitungen Reinigungswagen eingesetzt und die Rohre müssen mühsam durchspült werden, was jedoch ein zeitaufwendiges und kostenintensives Verfahren seit und zudem noch durch die Pendelfahrten der Reinigungswagen die Umwelt belaste, so Gajek. Die Molche hingegen werden mit den normalen Pumpen der Anlage durch die Rohre geschleust und benötigen keine zusätzliche Energie oder zusätzliches Wasser. Zudem sind Sie mit einem Spezialsender ausgestattet. Somit kann der Reinigungsprozess überwacht werden. Am Ende der Leitung, in Rollsdorf, kommen die Verschmutzungen geordnet an und können dosiert abgeleitet und abgebaut werden, so der Experte.
Nur wenige Unternehmen in Ostdeutschland beschäftigen sich mit dieser Technologie. Der Zuschlag für dieses Projekt ging an die Firma Uniror aus Brandenburg, die schon 20 Jahre Erfahrung in diesem Bereich hat.
„Bisher sind wir zufrieden und alles verläuft nach Plan“, so Hartmut Käsmarker, Technischer Leiter des AZV. Das gehandelt werden muss, sei dem AZV seit etwa einem Jahr bekanntgewesen, denn der Stromverbrauch für den Betrieb der Pumpen sei gestiegen. Es war also ein höherer Druck nötig, um die Abwässer abzuleiten. Dies deute auf starke Verunreinigungen hin. Die Vorbereitungen für das Projekt haben etwa ein halbes Jahr in Anspruch genommen, denn die Leitungen mussten präpariert werden. Eine Molchfahrt dauert übrigens fünf bis sechs Stunden.