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Zwiebelturm glänzt silbern

Von Diana Dünschel 18.10.2005, 15:32

Hohenthurm/MZ. - Pfarrer Stefan Domke erinnert sich genau an den Karfreitag, als er im Eingangsbereich der Hohenthurmer Kirche kaputte Ziegel und im Dach Schäden entdeckte. Zunächst war ihm der Grund rätselhaft. Doch dann stellte sich heraus, dass sich am Turm ein Stein gelöst hatte. Gefahr war im Verzug.

Der renommierte Steinmetzbetrieb Gunther Bischoff aus Freyburg im Burgenlandkreis nahm sich der Sache an und sanierte seit Ende August nicht nur das gesamte Mauerwerk am Turm. Gleichzeitig wurde ein neues Giebelkreuz für die Nordseite angefertigt. "Das alte Kreuz ist schon vor Jahren herabgestürzt. Da nun einmal das Baugerüst stand, bot es sich an, diese Arbeit mit zu erledigen", erklärte der Pfarrer dazu.

Insgesamt kostete die Maßnahme, die diese Woche beendet wurde, etwa 21 000 Euro. Der Kirchenkreis steuerte 5 000 Euro bei. Der Rest kam aus den Ersparnissen der Kirchengemeinde, die nun "fast komplett verbraten" sind, wie Stefan Domke berichtete. Wie oft die Mitglieder des Gemeindekirchenrats in den vergangenen Monaten zu Sondersitzungen zusammenkamen, ist ungezählt. Denn gleichzeitig musste ein Bauprojekt an der Trauerhalle koordiniert werden.

Für rund 14 000 Euro erneuerte die Firma Erik Weidinger GmbH aus Niemberg dort das Dach und verkleidete das Zwiebeltürmchen mit neuem Zinkblech. "Dass sich das Unternehmen gleichzeitig mit einer Spende an der Finanzierung beteiligte, empfand ich als sehr schöne Geste", versicherte der Pfarrer. Laut seiner Auskunft soll die Renovierung nun im Innenbereich mit Maler- und Putzarbeiten fortgeführt werden. Darüber hinaus sei ein Austausch der Fenster notwendig.

Fakt ist, dass die unverhoffte Reparatur die Planungen der Hohenthurmer bezüglich ihres erst 1996 wieder eingeweihten Gotteshauses ganz schön durcheinander wirbelte. "Eine neue Turmuhr wäre toll", wünschte sich Stefan Domke zum Beispiel. Von der Restaurierung der bei einem Einbruch 1981 stark beschädigten Orgel ganz zu schweigen. Zwar wurde die Rücklage für die Königin der Instrumente nicht angetastet. Doch von den notwendigen Mitteln ist erst ein Zehntel im Sparstrumpf.

Wer die Kirche außerhalb von Gottesdiensten besuchen möchte, hat am 2. November Gelegenheit dazu. Dann gastiert ab 19 Uhr das russische Ensemble der Philharmonie Wladimir. Karten gibt es im Vorverkauf zu elf Euro im Pfarramt, Telefon 034602 / 50 111, oder beim Heimatgeschichts- und Kulturverein, Telefon 034602 / 50 554.