Jahrelang stand Haus leer Zoo Halle: Neue Idee für die Reilsche Villa

Halle (Saale) - Die Reilsche Villa am Haupteingang des Bergzoos gehört zu den attraktivsten Denkmälern in Halle. Nur ist es in den vergangenen Jahren ruhig um das schmucke Gebäude gewesen. 2006 waren Fassade und Dach saniert worden. Doch für den Innenausbau fehlten seinerzeit zwei Millionen Euro. Das Haus steht leer - noch. „2019 beginnen wir mit den Planungen für die künftige Nutzung“, sagt Zoo-Direktor Dennis Müller. Die Idee einer Gastronomie mit Biergarten ist vom Tisch, „wir haben jetzt ja die Bergterrassen“.
Stattdessen soll neben der Verwaltung ein Museum in das Gebäude einziehen, das sich an den Zoo anlehnt und spannende Einblicke gibt. Ein Erlebnis verspricht Müller.
Zoo Halle: Der Glanz der Lichterwelten
Halles Zoo kennt derzeit nur eine Richtung: Es geht bergauf. Das dritte Jahr in Folge wird die Anlage einen Besucherrekord für die Nachwendezeit aufstellen. Nach 409.000 Gästen in 2016 und 423.000 im vergangenen Jahr liegt der Bergzoo aktuell bei 465.000 Besuchern. Und das Jahr ist noch nicht zu Ende.
93.000 Kinder und Erwachsene kamen alleine zu den Lichterwelten, die am 26. Januar 2019 erneut in Halle gastieren - aber viel gewaltiger und ausdrucksstärker werden als bei der Premiere 2018. Und der Vorverkauf brummt. Täglich werden mehrere hundert Tickets abgesetzt. Und auch bei Müller und seinem Team steigen Vorfreude und Neugier. Am 20. Dezember reisen die Installateure aus China an, einen Tag später werden die ersten Container mit den Tieren und Fabelwesen am Zoo erwartet. Und dann beginnt gleich der Aufbau der Themenwelten.
Zoo Halle: Gebaut wird auch sonst auf dem Reilsberg
Gebaut wird auch sonst auf dem Reilsberg. Das neue Gehege für die Löffelhunde wird bald fertig. Vermutlich ab Frühjahr 2019 werden Besucher dann etwas erleben, was es mit Löffelhunden so noch nirgends gibt, wie der Direktor verspricht. Dann können Gäste durch eine Schleuse in das Gehege gehen und dort die Tiere ganz aus der Nähe beobachten. Eröffnet wird im nächsten Jahr auch die Pudu-Anlage.
Die kleinste Hirschart der Welt bekommt ein Zuhause, das Patagonien am der Südspitze Südamerikas nachempfunden ist: eine Gebirgslandschaft, durch die maschinell erzeugte Nebelschwaden ziehen. Neu gestaltet werden soll zudem das Areal mit dem heutigen Streichelgehege und dem Gehöft. Hier plant der Zoo eine großzügige Reilsalm mit Tieren aus der bäuerlichen und der alpinen Welt.
Zoo Halle: Neuer Haupteingang?
Und noch aus einem anderen Grund wird 2019 ein wichtiges Jahr. „Wir hoffen, dass wir dann die Finanzierung für den neuen Saaleeingang in trockenen Tüchern haben und auch die Baugenehmigung bekommen“, sagt Müller. Es wird die wichtigste Investition seit der Wende. Das neue Gebäude erlaubt einen barrierefreien Zugang in den Zoo. Über einen Höhenweg laufen Besucher direkt über die neue Elefantenanlage, die deutlich vergrößert wird und künftig bis an die Arkaden reicht. Gut möglich, so Müller, dass der jetzige Haupteingang dann ausgedient habe.
››Tickets für die magischen Lichterwelten sind an der Zookasse sowie bei Tim Ticket erhältlich. Erwachsene zahlen im Vorverkauf zwölf, Kinder acht Euro. (mz)