Zoo Halle: Zoo Halle: Auf dem Reilsberg gibt es nun eine Almhütte mit Halle-Blick

Halle (Saale) - Ab sofort ist Halle um eine gastronomische Einrichtung reicher - und um was für eine! Denn auf dem Reilsberg wurde am Dienstag die neue Zoo-Gastronomie eröffnet - „an einem der schönsten Orte der Stadt“, wie Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) beim obligatorischen Band-Durchschnitt auch angesichts sensationeller Besucherzahlen im laufenden Jahr bemerkte.

Denn sage und schreibe 450.000 Gäste konnte der Bergzoo Halle allein für 2018 auch dank der „Lichterwelten“ verbuchen - im Jahr 2012 seien es noch ganze 260.000 gewesen, und man fürchtete um den Zoo. „Doch diese Zeiten sind vorbei“, so ein begeisterter Oberbürgermeister.

Nicht nur die Bauzeit von unter einem Jahr sei laut Wiegand „rekordverdächtig“, sondern auch die exponierte Lage: Die neue Almhütte dürfe sich getrost als die höchste gastronomische Einrichtung der Stadt mit der wohl schönsten Aussicht über Halle bezeichnen. Die Eröffnung indes hätte zeitlich nicht passender sein können: Pünktlich, nachdem die offiziellen Eröffnungsreden gehalten waren und die zahlreichen Gäste ins Warme gebeten wurden, fielen die ersten Schneeflocken vom grauen Novemberhimmel.

Nach mehr als 30 Jahren gibt es mit der neuen Zoo-Gaststätte nun endlich wieder ein Restaurant, das sich sehen lassen kann. Immerhin stammte der für den für 2,2 Millionen Euro aus Eigenmitteln des Zoos errichteten Neubau abgerissene Vorgängerbau noch aus dem Jahre 1960. Seitdem hatte sich an den Bergterrassen kaum etwas verändert, und den Zoogästen konnte bisher lediglich ein eingeschränkter Imbiss unter freiem Himmel angeboten werden.

Nun aber bietet der barrierefreie, auch über einen Aufzug erreichbare Gastraum mit 100 Plätzen nicht nur die Möglichkeit, gepflegt und unter einem festen Dach aus einem wechselnden Speisenangebot zu wählen, sondern dazu noch eine sensationelle Aussicht von der Terrasse über die ganze Stadt. Und auch für private oder Firmenfeiern steht der Raum nun zur Verfügung.

Dabei sollte nach ersten Vorstellungen des Architekten Guido Großmann zunächst nur ein eingeschossiger Bau errichtet werden. Doch diesen Plan habe Großmann schnell verworfen. „Wir haben den Neubau mit größtem Respekt vor dem Bestehenden konzipiert“, sagt Großmann und verweist dabei auf die Nachbarschaft des Gebäudes zum 1913 errichteten Aussichtsturm und zur 1959 eröffneten Großvoliere.

Glücklich über das Ergebnis zeigte sich auch Zoodirektor Dennis Müller. Er erinnerte an die ersten Planungen zum Neubau vor einem Jahr. „Mit der Gastronomie haben wir nun einen weiteren Meilenstein in der Zoo-Gestaltung bis zum Jahr 2031 erreicht“, so Müller. Dabei füge sich das von Großmann und seinem Team entworfene Gebäude im Stile einer Almhütte perfekt in die Bergwelt des halleschen Zoos ein.

„Die alpenländliche Anmutung entspricht dem Charakter unserer Anlage auf dem Reilsberg“, so Müller, der gleich den nächsten Meilenstein in den Blick nimmt: die Gestaltung des Eingangs Seebener Straße, der für 10,7 Millionen mit neuem Portal, Freiluftgastronomie und Erlebniswelt neu entstehen soll. (mz)