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Weniger Verkaufsflächen Weniger Verkaufsflächen: Hallenser kaufen zunehmend vor den Toren der Stadt ein

21.08.2017, 09:08
Blick in die Fußgängerzone der Leipziger Straße in Halle: Der Einzelhandel am Boulevard bleibt ein Thema.
Blick in die Fußgängerzone der Leipziger Straße in Halle: Der Einzelhandel am Boulevard bleibt ein Thema. imago/schellhorn/Symbol

Halle (Saale) - Die Verkaufsflächen des Handels in Halle schwinden, insbesondere die Zahl der Fachgeschäfte geht zurück. Das zeigt der neue „Handelsatlas“ der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau (IHK). Seit 1999 erfasst die IHK die Handelsflächen in der Stadt, diese sind nun erheblich gesunken: im Zeitraum zwischen 2012 und 2016 um 5,4 Prozent.

Der Rückgang fällt im großflächigen Einzelhandel insgesamt weniger stark aus und an dezentralen Standorten – wie beispielsweise am „Hermes-Areal“ und in Halle-Bruckdorf – hat die Verkaufsfläche sogar zugenommen. Insgesamt stehen jedem Hallenser nun rechnerisch 1,54 Quadratmeter zur Verfügung. Dieser Wert ist rückläufig, aber immer noch höher als der Bundesdurchschnitt (1,46).

IHK: Von einer Entspannung im stationären Handel sind wir weit entfernt

„Auch wenn sich die Entwicklung bei Bevölkerung und Verkaufsfläche in Halle erfreulicher darstellt als im IHK-Bezirk insgesamt, von einer Entspannung im stationären Handel sind wir weit entfernt“, analysiert IHKGeschäftsführerin Antje Bauer. „Uns alarmiert besonders, dass die Fachgeschäfte erheblich an Boden verlieren und der Einzelhandel in der Stadt insgesamt weiter an Anziehungskraft verliert!“ Die sogenannte Einzelhandelszentralität ist seit zehn Jahren rückläufig (-9,3 Prozentpunkte).

„Das heißt: Hallenser kaufen zunehmend vor den Toren der Stadt ein und immer weniger Kunden von außerhalb kommen zum Einkauf nach Halle.“

Fachgeschäfte in Halle haben seit 2012 deutlich verloren

Dr. Eddy Donat von der Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung (GMA), die im Auftrag der IHK den aktuellen Handelsatlas erarbeitet hat, präzisiert: „In den vergangenen
zehn Jahren haben sich die Verkaufsflächen in Halle (Saale) kontinuierlich zurückentwickelt. Lediglich beim kurzfristigen Bedarf – also Lebensmittel, Gesundheit/Körperpflege, Blumen/Pflanzen/Zooartikel – haben sie um rund vier Prozent zugenommen. Hier macht sich insbesondere der starke Zuwachs bei Supermärkten wie Edeka und Rewe in den letzten vier Jahren bemerkbar.“

Weil vor allem die Fachgeschäfte in der Stadt seit 2012 deutlich verloren hätten – ein Minus von 11,6 Prozent – gingen vor allem die Verkaufsflächen in zentraler Standortlage deutlich zurück (-16,4 Prozent). In dezentraler Standortlage seien sie hingegen stark
angewachsen, um 22,3 Prozent. (mz)