13 neue Projekte geplant Weniger Stau: Bekommt die Tram vor dem Gasthof „Zum Mohr“ bald Vorfahrt?
Havag will 13 neue Projekte umsetzen.

Halle (Saale) - Der Straßenbereich vor dem Gasthof „Zum Mohr“ vis-á-vis der Burg Giebichenstein gehört zu den nervigsten Nadelöhren in Halle. Autofahrer und Straßenbahnnutzer verfluchen den Knoten gleichermaßen. Zumindest für all jene, die die Tram nutzen, soll der Dauerstau im Berufsverkehr allerdings der Vergangenheit angehören.
Weniger Stau: Doppelgleis für die Tram - jedoch kein Kreisverkehr vor dem „Mohr“
Im Rahmen der dritten Stufe des Stadtbahnprogramms will die Hallesche Verkehrs AG (Havag) die Verkehrsanlagen für rund 39 Millionen Euro um- und ausbauen. Ziel sei die behinderungsfreie Fahrt der Tram, heißt es in einer Beschlussvorlage für den Stadtrat, die am 8. Juni erstmals im Planungsausschuss beraten wird.
Wie genau sich Stadt und Havag den Umbau von der Giebichensteinbrücke bis zur Bernburger Straße vorstellen, ist im Detail noch unklar. Die Planer sprechen von einer „Neuordnung des Straßenraums“ und meinen damit vor allem eine Umgestaltung zu Gunsten der Tram. So soll auch der Mühlweg ein Doppelgleis erhalten. Einen Kreisverkehr vor dem „Mohr“ wird es hingegen nicht geben. Dafür reicht der Platz nicht aus, hatte die Stadtverwaltung in der Vergangenheit mehrfach betont. Die Straßenbahn soll zum Pulkführer werden. Das geht aber nur, wenn Autos vor der Tram nicht auf den Gleisen warten.
Havag will 13 neue Projekte umsetzen
Insgesamt soll die Stufe drei des Stadtbahnprogramms 13 Vorhaben mit einem Gesamtvolumen von über 250 Millionen Euro beinhalten. 186 Millionen Euro sollen aus Fördermitteln von Bund und Land fließen. Zwischen den Jahren 2023 und 2035 will die Havag etwa 17 Kilometer an vorhandenen Strecken aus- und fünf Kilometer neu bauen lassen.
Dazu zählt die neue, rund 3,3 Kilometer lange Verbindung zwischen der Haltestelle Kröllwitz und Heide Nord (über die Nordstraße, den Heidering und den Blumenauweg), die letztlich auch den Stadtteil Lettin an das Straßenbahnnetz anschließen würde. Und ein weiteres Neubauprojekt befindet sich in den Unterlagen: der Lückenschluss zwischen dem Anhalter Platz auf der Silberhöhe über die Industriestraße bis zur Merseburger Straße. Für den 1,7 Kilometer langen Abschnitt kalkuliert die Havag als Vorhabenträger derzeit mit 21,7 Millionen Euro. (mz)