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Weinlese in Höhnstedt Weinlese in Höhnstedt: Federweißerfest steht an

Von kornelia privenau 30.09.2013, 19:09
Im Weinbaugebiet Höhnstedt rüsten die Winzer zum Federweißerfest.
Im Weinbaugebiet Höhnstedt rüsten die Winzer zum Federweißerfest. Bauer/Archiv Lizenz

höhnstedt/MZ - Im nördlichsten Weinanbaugebiet Deutschlands, der Region rund um den Süßen See, hat die Weinlese begonnen. Dennoch wollen die Winzer in dieser Woche das Federweißerfest feiern und mehr noch, auch der traditionelle Weinstraßenlauf wird vorbereitet. Termin ist der kommende Donnerstag, 3. Oktober.

Ausrichter des Weinstraßenlaufes, einem Wettbewerb mit dem Charakter eines Landeswettkampfes, ist die Ortschaft Höhnstedt (Gemeinde Salzatal). Der Ortsbürgermeister Uwe Ringleb (parteilos) hat bereits Meldungen von mehr als 150 Läufern auf dem Tisch. „Die Teilnehmerzahl hat in den letzten Jahren erfreulich zugenommen. Das spricht nicht zuletzt auch für die Attraktivität der Veranstaltung und für unsere gesamte Region, die durch den Weinbau zunehmend populärer geworden ist“, so Ringleb zur MZ.

Start für den Lauf ist um 11 Uhr auf dem Festplatz in Höhnstedt. Hier wird auch das Ziel für die Läufer sein. Sie können je nach Kondition 17,5 Kilometer oder sechs Kilometer laufen. „Die Kurzstrecke ist auch gleichzeitig die Distanz für die Nordic Walker“, so Ringleb. Die Sieger werden gegen 13 Uhr auf dem Festplatz geehrt.

In zwei Kategorien wird am kommenden Donnerstag ab 10 Uhr in Höhnstedt an den Start gegangen. Die Läufer haben die Wahl zwischen einer Streckenlänge von 17,5 und sechs Kilometern. Die Nordic Walker bewältigen die kürzere Distanz. Straßensperrungen seien laut Ausrichter nicht längerfristig nötig. Rund 30 Helfer von den freiwilligen Feuerwehren aus der Region kümmern sich um den Ablauf der Veranstaltung und die Sicherheit an den Strecken. Die sind durchaus anspruchsvoll zu nennen, weisen auch so manche Steigung auf und führen durch eine schöne Landschaft. (kpr)

Beide Strecken führen an den Langenbogener Weinbergterrassen der Winzerfamilie Voltz vorüber. „Wir werden die Sportler natürlich entsprechend anfeuern“, sagt Matthias Voltz. Ab 10 Uhr können hier die Freunde des Federweißers einkehren und den Jungwein in Kombination mit selbst gemachtem Knoblauchbrot, Antipasti und anderen Leckereien probieren. Mit der Weinlese will Jungwinzer Voltz, der einen Preis für den Weinstraßenlauf sponsert, nächste Woche beginnen. Bis dahin sei auch ein besonderes Projekt vorbereitet. „Eine zehnte Klasse der Waldorfschule in Halle wird bei der Lese helfen. Das Geld, was die Schüler dabei verdienen, wollen sie anschließend für einen sozialen Zweck spenden“, erklärt Voltz.

Schon vor drei Wochen haben Ulrike und Harry Hoffmann mit der Lese der Sorte Müller-Thurgau begonnen. Jetzt ist der Weißburgunder reif für den Keller. Täglich werden bei den anderen Sorten jetzt Mostgewicht und Säure bestimmt, so die Winzerin. Rund 700 Kilo Müller-Thurgau haben Bernd und Iris Fritzsche aus Höhnstedt schon unter Dach und Fach. Sie öffnen ihre Besenwirtschaft am Donnerstag um 11 Uhr.

Im Weingut Born geht es um 12 Uhr los. Hier gibt es selbst gebackenen Flammkuchen zum Wein, für Musik sorgen die „Tagelöhner“ aus Bernburg. Borns haben ebenfalls die ersten Trauben vom Müller-Thurgau im Keller. „Momentan sind wir sehr zufrieden. Wir hoffen noch auf den Altweibersommer“, heißt es aus dem Weingut. Der Altweibersommer würde noch so mancher Traube zu stark ausgeprägte Säure „abluchsen“. Winzer Voltz erklärt: „Diese Säure baut sich am Weinstock ab, durch Sonne und Wärme.“

Federweißer noch bis zum Ende der Lese, also etwa bis Mitte Oktober, verspricht Winzer René Schwalbe aus Rollsdorf. Dort ist am Donnerstag ab 11 Uhr der Straußenhof aus Stichelsdorf mit Produkten wie Steaks und Bratwurst zu Gast. Ab 12 Uhr gibt es „Jazz not Jazz“ mit Valentine B.