Weihnachtssingen des Objekt 5: Weihnachtssingen des Objekt 5: Das Steintor in Halle als tosende Zirkus-Arena

Halle (Saale) - Der Zirkus ist da! Wenn sich einst die Kunde davon wie ein Lauffeuer in der Stadt verbreitete, strömten die Menschen in Scharen zum großen Chapiteau. Weihnachten 2014 heißt es ebenso: Der Zirkus ist da! Genauer: The Objekt 5 Circus. Das fahrende Volk hat sich mit seinen bunten Wagen just zur Weihnachtssingen-Zeit mitten in der Stadt niedergelassen, und so pilgern auch heute, zu den Hohen Feiertagen, vergnügungssüchtige Menschen zuhauf in das altehrwürdige Steintor. Keinen besseren Rahmen als das älteste Varieté Deutschlands, in dem zu dessen besten Zeiten sogar Elefanten auf der Bühne gestanden haben, hätte es für das Motto des Weihnachtssingens 2014 geben können.

„Manege frei“ also für Zirkuskünstler, die im wahren Leben Angestellte, Lehrer, Unternehmer, Schüler oder Studenten sind. Bevor sie zum Zuge kommen, gibt’s eine Reminiszenz an Udo und Joe - der Zirkus hat eben auch traurige Momente. Doch dann hebt sich, nach einem nostalgisch angehauchten Intro mit Maximilian Dinnebier als Travestie-Star auf der Schaukel und Clown Papalino alias Peter Brock, der durch die Vorstellung führen wird, der Vorhang - die Show (erstmals auch über zwei Leinwände zu verfolgen) beginnt.

Allez Hopp für Iggy Pop - Christoph Stauffenberg als altbekanntes Weihnachtssingen-Gesicht - und all die anderen. Tic Tac Toe treten als Putzkolonne des Elefantenklos auf, Klaus Adolphi ist Karl Valentin und Olaf Mehl der legendäre Messerwerfer Balduin, der zu jedem Auftritt eine neue Partnerin sucht. Gefährlich ist das Zirkusleben...

Das musikalische Entree gestaltet das „Kammer nich so sagen“-Orchester unter Drummer Matthias „Meff“ Schimetzek-Nilius. Es treten auf: Die „Dame ohne Unterkleid“ Paloma Faith (Annika Doherty), ein gewisser Zauberer Semjon mit verblüffenden Karten- und Seiltricks, geschmeidige Raubkatzen (vom Tanzverein „Taktgefuehl“) und Plüschhasen (von Brock aus der Kiste gezaubert).

Auch Premieren gibt’s, so für Abiturientin Luise Rudolph, die ihren ersten Auftritt als Roxette mit Bravour und Da-capo-Rufen als Lohn meistert. Karsten Rottweiler rockt als Spandau Ballett, Kati Grasse und Cellistin Ilka Grieser mimen Birdy, Alice (Ines Paarsch) und Stefan Waggershausen (Daniel Lorenz) sind „So nah am Feuer“. Mit Akrobatik, Feuerwerk und Karussells Clowns-Lied aus den 80ern geht nach drei Stunden ein glanzvoller Zirkusabend zu Ende. (mz/kpa)