Wahrzeichen am alten Markt in Halle Wahrzeichen am alten Markt in Halle: Der Rosen-Esel kehrt am Freitagabend zurück

Halle (Saale) - Wenn er könnte, würde er jetzt schon mit den Hufen scharren. Doch noch ist es nicht ganz so weit, denn erst morgen wird der Esel, eine von Halles berühmtesten Kunstfiguren im öffentlichen Raum, an ihren angestammten Platz zurückkehren. Gestern war er schon so gut wie startklar für sein Comeback: dieser „Esel, der auf Rosen geht“.
Schwanzraub machte Esel-Kur notwendig
In den letzten Wochen hatten Bildhauer Markus Traub und seine Brüder und Künstlerkollegen Christof und Johannes Traub das Bronze-Grautier in die Kur genommen, nachdem das hallesche Legenden-Tier auf eine bis heute nicht ganz geklärte Weise seines Schwanzes verlustig gegangen war. Und kurz bevor die Traub-Brüder ihn zur eilends deshalb anberaumten Reparatur abtransportieren wollten, hatten zu allem Überfluss noch Diebe - möglicherweise sogar einige dieser unsäglichen Buntmetall-Diebe - versucht, die für die Stadtkultur so bedeutsame Figur samt dem zugehörigen Müllerburschen zu stehlen: Was zum Glück misslang.
Shreklicher Esel sorgt für Riesen-Aufsehen
Was folgte, war das kurze Intermezzo einer Kunststofffigur - des Lächel-Esels aus dem Trickfilm „Shrek“ - das in Halle für Riesen-Aufsehen, jede Menge Vergnügen und auch für mancherlei ernste Diskussionen Anlass gab. Und das zudem die Wartezeit auf den kleinen „Platzhirsch“ verkürzte.
Doch die ist nun vorbei. Der vermisste Eselschwanz ist nachmodelliert, in Bronze gegossen und schließlich angeschweißt - ein Verfahren, das dem Bildhauer und Esel-Schöpfer Heinrich Keiling vor 102 Jahren noch nicht zur Verfügung gestanden hatte. Zudem haben Traubs das ergänzte Körperteil mit etwas künstlicher Grünspan-Patina ans Rest-Tier angepasst. Doch ein Problem gilt es nun noch zu lösen - gedanklich zunächst. Und diese Lösung danach noch umzusetzen! Und hier liege die Entscheidung bei der Stadt. Es gehe um die genaue Art der Esel-Befestigung, die von den zuständigen Denkmalschützern geklärt werden müsse, erläutert Markus Traub. Hier warte man noch auf eine alles entscheidende E-Mail der Stadt.
Die Befestigung soll besser werden
Umsetzen könnten er und sein Team dann aber sehr schnell jede der denkbaren Varianten. Welche genau das sind? - Da kann, will und darf der Bildhauer um der künftigen Sicherheit der Eselfigur willen nicht ins Detail gehen. Nur so viel sagt er: Die bisherige Befestigung des Esels auf dem Brunnen sei „nicht befriedigend“ gewesen. Zudem sei das Problem, eine neue Befestigungsart zu finden, zum ursprünglichen Auftrag der Eselschwanz-Ergänzung ja erst noch hinzugekommen.
Dass da etwas äußerst Haltbares her muss, steht freilich außer Frage - schließlich geht es um die Darstellung einer Legende, die auf einer über tausend Jahre alten Geschichte - dem Empfang von Kaiser Otto I. in Halle - fußt. Bevor der nämlich den eigens für ihn mit Rosen bestreuten Weg Richtung Markt begehen konnte, schritt ein Müllerbursche mit seinem Esel darüber. Und dessen Abbild soll das nun auch wieder für sehr lange Zeit tun.
Die Installation des Originals beginnt am Freitagabend
Am Donnerstag herrschte noch Unklarheit, wann der Esel genau auf seinen angestammten Platz zurückkehrt. Am Freitagmittag konnte Stadtsprecher Drago Bock den genauen Zeitpunkt der Rückkehr bekannt geben: Am Freitagabend ab 19 Uhr wird der Esel wieder auf dem Brunnen am alten Markt installiert. (mz)
