Vorerst keine Hochwasserschutzanlage Vorerst keine Hochwasserschutzanlage: Klagen gegen die Baupläne für den Gimritzer Damm

Halle (Saale) - Auch sieben Jahre nach dem verheerenden Saalehochwasser kann die Hochwasserschutzanlage am Gimritzer Damm nicht erneuert werden. Grund dafür sind zwei Klagen, die vor dem Oberverwaltungsgericht Magdeburg gegen das Planfeststellungsverfahren eingereicht worden sind. Das bestätigt Denise Vopel, Pressesprecherin des Landesverwaltungsamtes. „Damit gibt es keinen rechtskräftigen Planfeststellungsbeschluss“, erläutert sie am Nachmittag.
Weitere Klagen gegen Baupläne für den Gimritzer Damm möglich
Da die Klagefrist erst am Montag um 24 Uhr ausläuft, sei es möglich, dass noch weitere Klagen eingereicht werden. Worin die Gründe der Klagen liegen, ist derzeit auch bei der Behörde noch nicht bekannt. Dafür müssen erst einmal die Klageschriften vorliegen. Noch im November war auch der Bauherr, der Landesbetrieb für Hochwasserschutz (LHW), zuversichtlich, dass in diesem Jahr gebaut werden kann.
"Wir hoffen, dass sich die Vernunft auch bei den Kritikern durchsetzt und niemand klagt. Dann könnten wir 2020 mit dem Bau beginnen", hatte LHW-Direktor Burkhard Henning gegenüber der MZ erklärt. Der Deich am Gimritzer Damm schützt die Neustadt, den größten Stadtteil Halles. Henning zufolge ist das Gebiet derzeit schutzlos, da der alte Damm so marode ist, dass er keiner Flut mehr standhält.
Nach Flut 2013 soll Hochwasserschutzanalge gebaut werden
Der neue Hochwasserschutzwall soll eine 1,2 Kilometer lange Wand aus Stahlbeton werden, die an der Linie des alten Dammes angebracht wird. Die Kosten dafür betragen 3,3 Millionen Euro. Vor allem Hauseigentümer aus der Hafenstraße hatten im Vorfeld immer wieder Kritik an dem Projekt geäußert, da ihrer Meinung nach künftige Hochwasser in Richtung Altstadt drücken könnten. (mz)