Neues Schuljahr Viele Schulwünsche bleiben in Halle unerfüllt
Über hundert Kinder bekommen nicht den Platz ihrer Wahl. Die Stadt äußert sich zu den Belegungszahlen.

Halle (Saale)/MZ - Am Montag beginnt das neue Schuljahr. Ein Teil der halleschen Schülerschaft wird ab dann eine neue Schule besuchen. Denn wie jedes Jahr erfolgt damit auch der Wechsel vieler Grundschüler auf eine weiterführende Schule. Und wie jedes Jahr mussten Kinder und Eltern entscheiden, welche es denn künftig sein soll.
„Jedem Schüler und jeder Schülerin wurde ein Angebot zur Beschulung an einer weiterführenden Schule gemacht“, teilt Stadtsprecher Drago Bock mit. Es starte niemand unversorgt und ohne Zuordnung ins neue Schuljahr. Wenngleich „nicht immer alle Erstwünsche erfüllt werden konnten“. Besonders begehrt sind in Halle bekanntlich die Plätze an den drei Integrierten Gesamtschulen (IGS). Weil deren Zahl den Bedarf aber nicht deckt, gab es auch für das neue Schuljahr wieder mehrere Losverfahren. Zwangsläufig hatten einige Kinder dabei kein Glück.
Wie ist nun der aktuelle Stand zum Start des Schuljahres? Laut Stadtsprecher Bock begehrten 801 Schülerinnen und Schüler mit ihrem Erstwunsch die Aufnahme an einer Gesamtschule, wobei die Stadt hierbei sowohl die Integrierten als auch die Kooperativen Gesamtschulen meint. Lediglich 709 von ihnen werden zum Schuljahresbeginn auch eine Gesamtschule besuchen. Konkret zu den Integrierten Gesamtschulen teilt Bock mit, dass es 564 Erstwünsche für einen Besuch gegeben habe und letztlich 430 Wünsche umgesetzt werden.
Heißt im Umkehrschluss: Insgesamt 134 hallesche Schülerinnen und Schüler können nicht auf eine Integrierte Gesamtschule wechseln, obwohl sie das möchten. Und 92 Schülerinnen und Schüler können weder eine IGS noch eine KGS besuchen.
Einige Eltern hatten auch geklagt. Laut dem Stadtsprecher waren bei der Stadt sieben gerichtliche Verfahren eingegangen. „Hiervon wurden zwei Anträge vom Gericht abgewiesen, ein Verfahren wurde wegen Antragsrücknahme eingestellt, und vier Verfahren wurden eingestellt, weil die Kinder im Nachrückverfahren einen Platz an der gewünschten Schule erhalten hatten“, so Bock.
Laut Stadtelternrat Thomas Senger sind es deutlich mehr Kinder als in den Vorjahren, die ihren Wunschplatz nicht bekommen haben. Ihn ärgert außerdem, dass die IGS am Steintor angeboten habe, weitere Klassen aufzunehmen, die Stadtverwaltung aber darauf verzichtet habe, einen entsprechenden Antrag im Stadtrat einzubringen. Dabei wäre das selbst in der ersten Sitzung des neugewählten Rates möglich gewesen, so Senger.