VfL Halle 96 will in die Regionalliga VfL Halle 96 will in die Regionalliga: Der Sportchef wettet sogar auf den Erfolg

Halle (Saale) - Marc Hovemeier ist vom aktuellen Erfolg mal so gar nicht überrascht. Was eine kleine Anekdote beweist. „Ich habe schon zwei Tage vor dem Saisonstart darauf gewettet, dass wir unter die ersten drei in der Oberliga kommen“, verrät der Sportliche Leiter des VfL Halle 96.
Nach den Plätzen elf und zwölf zuletzt eine mutige Prognose. Die sich nun aber tatsächlich zu erfüllen scheint. Als Zweiter sind die Kicker vom Zoo in den „Lockdown Light“ gegangen. Die Wette könnte sich also auszahlen. „Ich war davon überzeugt, weil wir als einzige Mannschaft der Liga zusammengeblieben sind und sich das Team über die Jahre immer weiterentwickelt hat“, erklärt Hovemeier.
VfL Halle 96 setzt ambitionierten Fünf-Punkte-Plan um
Seit Mai ist der gebürtige Grieche, zuvor bereits als Trainer im Nachwuchs tätig, Sportchef des halleschen Fußballoberligisten. Als Teil einer personellen und inhaltlichen Neuausrichtung beim Traditionsverein. So kam mit Gregor Schoenecker auch ein neuer Geschäftsführer. Dazu wurde ein Fünf-Punkte-Plan erarbeitet. Inhalte: Modernisierung des Vereinsgeländes, Stärkung des Nachwuchs, Konkurrenzfähigkeit in der Oberliga.
Letzteres übererfüllt der VfL in dieser Saison. Die Mannschaft überrascht und überzeugt gleichermaßen mit geradlinigem Offensivfußball, die Mischung aus erfahrenen Spielern wie Torjäger Tommy Kind und sich stark entwickelten jungen Akteuren wie Mittelfeldmann Steven Niesel passt. Was Hovemeier von noch mehr träumen lasst. „Vor Corona habe ich gesagt, dass der VfL spätestens in drei Jahren in der Regionalliga spielen soll“, sagt der Sportchef.
VfL Halle 96 in Corona-Zeiten: „Sponsoren haben gerade richtig Probleme“
Den Traum vom Aufstieg hat Hovemeier, der in seinem Geburtsland selbst erfolgreich kickte, trotz der Pandemie, die die Oberliga nun auch bis Ende November zum Stillstand zwingt, nicht abgeschrieben. Aber auch der VfL 96 ist von der Corona-Krise betroffen. Viele lokale Sponsoren stützen den Oberligisten. Ein Gesamtsaisonetat von rund 300.000 Euro wird so finanziert.
„Die Sponsoren haben gerade richtig Probleme“, sagt Hovemeier. Dadurch fehlende Einnahmen werden unter anderem durch teilweisen Gehaltsverzicht, die Spieler bekommen normalerweise einen niedrigen dreistelligen Bereich, der Oberligakicker aufgefangen. „Dazu hoffe ich auf neue Sponsoren. Erfolg macht schließlich sexy“, sagt Hovemeier, der den Sportchef-Job im Ehrenamt ausübt.
Dass der Erfolg auch nach der Zwangspause Bestand hat, davon ist er überzeugt. Erst ein Spiel hat der VfL bisher verloren. „Viele werden nicht dazukommen“, sagt Hovemeier. Das wäre auch für seine Wette von Vorteil. (mz)