1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halle
  6. >
  7. VfL Halle 96: VfL Halle 96: Nur die Schützenhilfe fehlt im Abstiegskampf

VfL Halle 96 VfL Halle 96: Nur die Schützenhilfe fehlt im Abstiegskampf

Von Christoph Karpe 30.05.2017, 09:36
Adel Aljindo (r.) schoss das 1:0 für das VfL-Team.
Adel Aljindo (r.) schoss das 1:0 für das VfL-Team. Schulz

Halle - Mit dieser Szene in der 72. Minute war das eigene Spiel gelaufen: Konstantin Eder hämmerte den Ball aus 14 Metern zum 3:1-Zwischenstand in die Maschen des Sandersdorfer Tores. Nun war klar: Der VfL Halle würde dieses vorletzte Spiel der Saison in der Fußball-Oberliga gewinnen. Was dann auch passierte. Am Ende hieß es 4:1. Matthias von der Weth hatte nach seinem ersten Tor (2:0, 46.) noch ein weiteres per Strafstoß (88.) folgen lassen. Adel Aljindo war für das 1:0 zuständig gewesen (33.).

Doch was an diesem Sonnabend zum Spielende hin dann viel wichtiger als das eigene Ergebnis wurde, war das Resultat der Parallel-Partie in Markranstädt. Dort stand es seit der 59. Minute 3:2 für die Hausherren gegen Rudolstadt. Via Live-Ticker war die Trainerbank der 96er stets über das Geschehen bei den Rand-Leipzigern informiert.

„Natürlich haben wir gewusst, wie es steht“, erzählt VfL-Trainer Rene Behring. „Doch irgendwann hatte ich so eine Ahnung, dass in Markranstädt nichts mehr passieren würde.“

Folgendes hätte nämlich passieren müssen: Bei einem Sieg von Rudolstadt wäre der VfL Halle 96 als Tabellenvorletzter gerettet gewesen und Markranstädt abgestiegen. Weil es aber eben so nicht kam und Rudolstadt, das 2:1 geführt hatte, in Halbzeit zwei „leider nur noch Sommerfußball gespielt hat“, wie Behring meint, gab es also auch keine Spontan-Party im Stadion am Zoo. „Wir hatten auch nichts vorbereitet“, gesteht der Trainer.

Nun spitzt sich der Abstiegskampf also am letzten Spieltag zu. Der VfL muss zu Jenas Reserve, dem Tabellensiebten. „Ich hoffe ein wenig, dass sich dort in dieser Woche alles um den möglichen Drittliga-Aufstieg der Ersten dreht“, spekuliert Behring ein wenig auf fehlende Konzentration beim Kontrahenten. Eine besondere Vorbereitung auf diesen finalen Showdown plant er nicht. „Wir haben es in der eigenen Hand und müssen nur das tun, was wir gegen Sandersdorf prima getan haben: gut Fußball spielen.“ Nur schade, dass das vorher oft nicht zu Punkten gereicht hat. „Wir haben zuletzt ein paar Unentschieden zu viel gehabt. Aber nach der Hinrunde waren wir abgeschlagen Letzter, wer hätte gedacht, dass wir jetzt noch eine Chance auf den Klassenerhalt haben“, so Behring. Die ergab sich auch, weil aus Thüringen kein Verein in die Oberliga aufsteigen mag. Deshalb muss diesmal nur ein Verein runter.

Zugleich hofft Behring auf ein wenig Schützenhilfe aus Bernburg. Dort gastiert Markranstädt zum Finale. „Die werden sich sicherlich mehr ins Zeug legen als die Rudolstädter“, glaubt der VfL-Coach. Schon ein Remis bei der Askania würde dem VfL reichen.

Aber unabhängig vom Saison-Ausgang baut der VfL schon kräftig am Kader für die nächste Serie. Inzwischen verlängerten Tom Renner und Marvin Hahn ihre Verträge. „Wir haben jetzt zehn Spieler, das Gerüst steht und ist für die Oberliga ausgerichtet“, sagt Behring. Dafür muss noch ein Sieg her. (mz)