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Vermarktung  Vermarktung : Weniger Werbung an Halles Bahnen

Von MICHAEL FALGOWSKI 15.02.2016, 12:48
Hallesche Straßenbahnen
Hallesche Straßenbahnen Meinicke/Archiv Lizenz

Halle (Saale) - An Halles Straßenbahnen wird weniger Werbefläche verkauft als an den Trams in Leipzig. Von den 102 Fahrzeugen der Halleschen Verkehrs AG (Havag) waren zum Jahresende 60 Züge mit Werbung beklebt. In Leipzig wurden im Verhältnis deutlich mehr Werbflächen verkauft, sagt Christopher-John Freytag, Leiter der Niederlassung Mitteldeutschland der Ströer Deutsche Städte Medien GmbH. Das Unternehmen vermarktet die Werbung an den Straßenbahnen und Bussen sowohl der Havag als auch der Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB). „Dass in Leipzig mehr geworben wird, hat vor allem mit der Größe der Stadt zu tun: Viele nationale Kunden werben nur in Städten ab einer Einwohnerzahl von 500 000 - wie eben Leipzig“, sagt Christopher-John Freytag. In Halle hingegen würden deshalb vorwiegend „regionale Firmen“ auf Straßenbahnen werben und weniger die „Großkunden“.

Mit der höheren Einwohnerzahl ist der öffentliche Personennahverkehr in Leipzig als Werbefläche offenbar attraktiver als der hallesche. Und das trotz höherer Kosten: Die komplette Außenfläche eines großen Wagenzuges NGT12 - inklusive 30 Prozent der Fensterflächen - der LVB zu mieten, kostet 4 723 Euro im Monat. In Halle , wo übrigens maximal 15 Prozent Fensterflächen genutzt werden können, kostet dieses Jahr die Komplettwerbung an der langen Straßenbahn vom Typ MGT 6 genau 3 013 Euro im Monat.

Bei der Havag würde man gerne mehr Fläche in und an den Straßenbahnen verkaufen. „Die Einnahmen aus der Verkehrsmittelwerbung sind nicht unerheblich und tragen dazu bei, einen Teil der Finanzierung des ÖPNV mit abzusichern“, sagt Iris Rudolph, Sprecherin der Stadtwerke, zu denen die Havag gehört. Auf den Straßenbahnen gibt es viele Werbe-Möglichkeiten: Man kann ganze Bahnen oder aber auch Teile einer Bahn gestalten lassen. Eine Einschränkung gibt es übrigens bei der Werbung: Neue Fahrzeuge haben zwei Jahre eine Gewährleistung auf den Lack, so dass diese Fahrzeuge für eine Beklebung für diese Zeit gesperrt werden. Insgesamt könne man sagen, so Rudolph, dass der große Werbe-Boom der 1990er Jahre vorbei sei. (mz)