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Verein Alzamalek startet in Stadtklasse Verein Alzamalek startet in Stadtklasse: Starke Männer haben große Ziele

Von Tobias Schlegel 17.08.2018, 14:14

Halle (Saale) - Der Vereinsname sagt schon alles aus: Alzamalek - das Wort aus dem Arabischen bedeutet „starke Männer“. Ab dieser Saison wollen die „starken Männer“ die hallesche Fußball-Gemeinschaft aufmischen. In der zweiten Stadtklasse und im Stadtpokal geht Alzamalek an den Start.

Am Sonnabend steht das erste Pflichtspiel im Pokal gegen den Kanenaer SV aus der Stadtoberliga an. „Wir sind ehrlich, das wird ein schweres Spiel“, sagt der Vereinsvorsitzende Nabeel Al Ali angesichts des dreifachen Klassenunterschieds beider Vereine.

Verein Alzamalek Halle: Vor halbem Jahr gegründet

Doch was die Liga angeht, hat Alzamalek große Ziele: „Wir wollen am Ende der Saison auf Platz eins stehen und aufsteigen“, gibt sich Al Ali selbstbewusst. Dabei besteht der Verein erst seit gut sechs Monaten. Gegründet wurde er von Migranten. Al Ali selbst ist seit drei Jahren in Deutschland, er floh vor dem Krieg in seiner Heimat Syrien. Dort hat er auch schon Fußball gespielt.

In Halle hat er Gleichgesinnte getroffen. „Wir wollten jedoch organisiert spielen, deshalb haben wir einen Verein gegründet“, erzählt der 31-Jähre. 25 Mitglieder hat Alzamalek inzwischen, fast alle sind Spieler. Und die Truppe ist bunt gemischt: Neben Syrern kicken auch Afrikaner, Iraker, Palästinenser im Verein, auch ein Grieche ist mit von der Partie. Was sie eint: die Freude am Fußball. „Der ein oder andere hat sogar in der ersten Liga Syriens gespielt“, sagt Al Ali. Andere wiederum haben bereits in Ländern wie Indien und Indonesien gekickt.

Fußball-Klub Alzamalek ist auf der Suche nach Sponsoren

Doch mit der Vereinsgründung verfolgen Alzamalek-Kicker noch ein ganz anderes Ziel: Integration. „Wir wollen zeigen, dass wir wie jeder Mensch Hobbys und Interessen haben und etwas sinnvolles mit unserer Freizeit anfangen“, erklärt Al Ali.

Zwar haben er und seine Mitstreiter in dem vergangenen halben Jahr mit der Vereinsgründung viel erreicht, doch noch läuft nicht alles wie gewünscht. Ein Problem ist die fehlende Trainingsstätte. Für die Pflichtspiele hat der Verein den Sportplatz von Motor Halle angemietet. In Sachen Training muss derweil improvisiert werden. „Außerdem suchen wir Sponsoren“, sagt Al Ali. Trikots oder Schiedsrichter bezahlen die „starken Männer“ derzeit noch aus der eigenen Tasche. (mz)