1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halle
  6. >
  7. Verdi-Streik legt Kitas in Halle weitgehend lahm

Arbeitskampf Verdi-Streik legt Kitas in Halle weitgehend lahm

Die Gewerkschaft fordert bessere Arbeitsbedingungen für Erzieherinnen und trifft dabei einen wunden Punkt. Die Resonanz aus der Belegschaft ist groß.

Von Dirk Skrzypczak 08.03.2022, 10:54
Im Hörsaal des Melanchtonanium an der Uni in Halle hatten sich 170 Erzieherinnen und Erzieher versammelt.
Im Hörsaal des Melanchtonanium an der Uni in Halle hatten sich 170 Erzieherinnen und Erzieher versammelt. Foto: Silvio Kison

Halle (Saale)/MZ - Die Gewerkschaft Verdi hat mit ihrem Streikaufruf die Kinderbetreuung in den Kitas des städtischen Eigenbetriebs weitgehend lahmgelegt. „Wir gehen davon aus, dass die Hälfte der Einrichtungen heute erst gar nicht öffnete“, sagte Gewerkschaftsserkratär Johannes Mielke der MZ. Im Melanchtonanium der Uni Halle hatte die Gewerkschaft eine Kundgebung angesetzt - etwa 170 Erzieherinnen sowie Erzieher waren der Einladung zur zentralen Protestveranstaltung gefolgt. Am Nachmittag ist noch eine Demo geplant.

Der Andrang war groß, um in das Gebäude zu kommen.
Der Andrang war groß, um in das Gebäude zu kommen.
Foto: Silvio Kison

„Die große Resonanz zeigt, dass wir einen wunden Punkt getroffen haben. Seit Jahren steigen die Belastungen für das Personal in den Kitas. Das geht so nicht weiter“, sagte Mielke. Er hoffe, dass der große Streik die Arbeitgeber wach rüttele und sie sich gesprächsbereit zeigen. „Wir sind nicht hier, weil wir mehr Geld wollen. Wir wollen vernünftige Arbeitsbedingungen. Sachsen-Anhalt hat bereits den schlechtesten Betreuungsschlüssel aller Bundesländer. Und noch nicht mal den halten wir ein“, meinte Erziehrin Irina Tomow. Die Kollegen seien mit ihrer Kraft am Ende. Im städtischen Eigenbetrieb mit seinen 55 Kitas und Schulhorten arbeiten über 800 Angestellte, die derzeit 5.760 Kinder betreuen.