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Verbrechen in Mitteldeutschland Der Staat als Täter: Wie ein Hallenser ins Visier der Stasi geriet

Lothar Rochau will den Sozialismus in der DDR verändern, ihn menschlicher machen. Er gerät ins Visier der Stasi, wird verhaftet und verhört. Im „Roten Ochsen“ spricht er über seine Geschichte, die Narben hinterließ.

Von David Fuhrmann Aktualisiert: 31.01.2023, 11:47
Lothar  Rochau sitzt im Roten Ochsen auf dem Stuhl, auf dem er in stundenlangen Verhören gebrochen werden sollte. Wer den dazugehörigen Podcast hören möchte, kann mit unserer kostenfreien App „Smart virtuell“ dieses Bild scannen. Das Gespräch startet automatisch.
Lothar Rochau sitzt im Roten Ochsen auf dem Stuhl, auf dem er in stundenlangen Verhören gebrochen werden sollte. Wer den dazugehörigen Podcast hören möchte, kann mit unserer kostenfreien App „Smart virtuell“ dieses Bild scannen. Das Gespräch startet automatisch. (Foto: Andreas Stedtler)

Die Fingernägel der Gefangenen haben Spuren im Holz hinterlassen. Sie zogen Linien, gruben Kerben, kratzten Risse in die Oberfläche des Stuhls. Der Verhörstuhl ist robust. Er bricht nicht, kann stundenlang belastet werden. Jetzt sitzt Lothar Rochau, 70, auf dem Stuhl im Verhörzimmer des Roten Ochsen, der Justizvollzugsanstalt in Halle. Rochau hat blaugraue Augen und einen wachen Gesichtsausdruck. Er blickt durch das vergitterte Glas des einzigen Fensters.