Unternehmen in Halle Unternehmen in Halle: Papenburg geht auf Belegschaft zu

Halle (Saale) - Günter Papenburg, der Vorstandsvorsitzende des gleichnamigen Baukonzerns, hat im Lohnstreit in der Tochtergesellschaft GP Papenburg Betonwerke GmbH in Halle Gesprächsbereitschaft signalisiert. Wie er am Freitag gegenüber der MZ ankündigte, werde sein Sohn Klaus Gespräche mit der Belegschaft aufnehmen. Laut Papenburg senior sei man von den Auseinandersetzungen in den Betonwerken überrascht worden.
Mitarbeiter wollen Haustarifvertrag
Am Freitagvormittag waren etwa 30 der insgesamt 50 Betonwerker nach einem Aufruf der Gewerkschaft IG Bau im Mischwerk Ammendorf in einen Warnstreik getreten. Sie fordern Verhandlungen um einen Haustarifvertrag, der die schrittweise Anhebung der Stundenlöhne in den kommenden zwei, drei Jahren auf heutiges Tarifniveau sichert. Laut IG Bau bekommen die Mitarbeiter der Betonwerke 7,50 bis 10,50 Euro Stundenlohn. In tarifgebundenen Firmen würden 12,70 Euro gezahlt. IG-Bau-Sekretär Olaf Wollert kritisierte, dass die Unternehmensleitung bislang jegliche Verhandlungen abgelehnt habe.
Wie Konzernboss Papenburg weiter sagte, sei der Geschäftsführer der Betonwerke am Freitag unverhofft zurückgetreten. Deshalb übernimmt Klaus Papenburg, der bereits die Papenburg-Baugesellschaft leitet, die Firmenführung.
In einen Warnstreik sind gestern auch 20 Beschäftigte der Firma Pema in Landsberg getreten. Das Unternehmen mit seinen 55 Angestellten ist auf die Vermietung und Service von Lkw und Anhängern spezialisiert. „Ziel ist die Aufnahme von Verhandlungen für einen Tarifvertrag“, sagte Almut Kapper-Leibe von der Gewerkschaft IG Metall. Ihr zufolge erhalten Pema-Facharbeiter Einstiegslöhne von etwa zehn Euro pro Stunde. Facharbeiter in tarifgebundenen Unternehmen erhielten mindestens 13,98 Euro. (mz)