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Union Halle-Neustadt Union Halle-Neustadt: Ein Abschied aus der Bundesliga voller Tränen

Von Hannah Lübben und Fabian Wölfling 13.05.2019, 06:44
Elisa Möschter verlässt die Wildcats nach sieben Jahren mit Tränen in den Augen.
Elisa Möschter verlässt die Wildcats nach sieben Jahren mit Tränen in den Augen. Holger John / VIADATA

Halle (Saale) - Es war ein Abend der Abschiede. Im Großen und im Kleinen. Für den SV Union Halle-Neustadt war die Partie gegen den designierten Meister Bietigheim am Samstagabend das vorerst letzte Heimspiel in der Handball-Bundesliga.

Es endete, wie erwartet, mit einer Klatsche. 37:26 gewannen die mit Nationalspielerinnen gespickten Gäste. Was aber keinen wirklich kümmerte. Die Spielerinnen nicht und die Fans von Union auch nicht. Die feierten ihre Mannschaft trotz der Niederlage in den letzten Spielminuten mit stehendem Applaus.

 
Die Wildcats gegen Buxtehude. (Kamera: Kevin Lachmund, Schnitt: Torsten Grundmann)

Wildcats: Nadine Smit mit Ansprache an die Fans

Was Kapitänin Nadine Smit schwer beeindruckte. „Wir haben heute doch etwas deutlicher verloren, und ihr seid trotzdem da“, sagte sie in einer Ansprache an die Anhänger. „Das ist unheimlich wichtig, dass wir euch im Rücken haben. Mit euch fällt der Abstieg nicht ganz so schwer. “

Die 660 Fans in der Erdgas Sportarena verabschiedeten sich am Samstagabend aber nicht nur von der ersten Liga, sondern auch von vielen Spielerinnen. Für fünf ausländische Profis endet ein nur einjähriges Gastspiel in Halle. Sieben Jahre lang prägte hingegen Elisa Möschter Union. Die dienstälteste Spielerin beendet nun aber ihre Karriere. „Die sieben Jahre waren wirklich super, es wurde nie langweilig. Der Aufstieg war natürlich das I-Tüpfelchen“, sagte Möschter.

Elisa Möschter geht nach sieben Jahren

In der Bundesliga kam die Rechtsaußen nur selten zum Einsatz. Am Samstag stand sie aber noch einmal auf der Platte, erzielte sogar zwei Tore. Nach dem Spiel ließ sie ihren Emotionen dann freien Lauf, weinte und weinte. „Erstmal werde ich kein Handball mehr spielen, ich brauche eine Pause“, sagte Möschter. „Aber ganz hänge ich die Schuhe noch nicht an den Nagel.“

Schon wegen der vielen Abschiede fühlte sich der Samstagabend wie ein Schlusspunkt an. Dazu erhielt Torfrau Anica Gudelj bereuts die Auszeichnung zur Spielerin der Saison.

Noch stehen aber mindestens zwei Spiele aus. Die letze Bundesliga-Partie in Dortmund und dann das Pokal-Final-Four in Stuttgart. Dort geht es für Union im Halbfinale wieder gegen Bietigheim. Wie das Spiel am Samstag gezeigt hat, hat Halle-Neustadt praktisch keine Chance. „Wir spielen den Pokal um es einfach zu genießen“, sagte Möschter daher. Es wird endgültig der Abschied von der großen Bühne sein. (mz)