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Uniklinik Halle Uniklinik Halle: Augenarzt muss seinen Arbeitsplatz räumen

Von JULIA KLABUHN 28.01.2011, 15:34
Der Mediziner Gernot Duncker (FOTO: MEINICKE/ARCHIV)
Der Mediziner Gernot Duncker (FOTO: MEINICKE/ARCHIV) CARDO

MAGDEBURG/Halle (Saale)/MZ. - Der Chef derUniversitätsaugenklinik Halle, Gernot Duncker,muss seinen Arbeitsplatz an der Uniklinikvorerst wieder räumen. Die Universität Hallehatte mit einem entsprechenden Eilantrag vordem Oberverwaltungsgericht Magdeburg Erfolg.Das Gericht erklärte die vorläufige Suspendierungdes weit über Halle hinaus bekannten Augenspezialistenfür rechtmäßig.

Der Streit zwischen der Uni und einem ihrerProfessoren hatte im vergangenen Jahr fürviel Aufsehen gesorgt und ist auch mit demaktuellen Richterspruch nicht beendet. DasOberverwaltungsgericht Magdeburg hob darineine Entscheidung des VerwaltungsgerichtsMagdeburg auf. Dieses hatte im November 2010zugunsten des Mediziners geurteilt und seinevorläufige Suspendierung vom Dienst sowieweitere Disziplinarmaßnahmen aufgehoben. Dunckernahm daraufhin seine Arbeit an der Uniaugenklinikzwischenzeitlich wieder auf.

Die Disziplinarmaßnahmen hatte die UniversitätAnfang August 2010 gegen den Augenarzt verhängt.Sie reagierte damit auf die Weigerung Dunckers,seine Arbeit im Augenlaserzentrum Halle (ALZ)aufzugeben. Nach Auffassung der Uni hat Dunckerim Rahmen dieser Nebentätigkeit seine Dienstpflichtenverletzt, gezielt eine Konkurrenz zum Uniklinikumaufgebaut und eigennützige Ziele verfolgt.Das Vertrauensverhältnis zu Duncker sei deshalbendgültig zerstört, so die Universität.

Das Oberverwaltungsgericht folgte dieser Argumentation.Aufgrund der Akten sei davon auszugehen, dassder Professor gegenüber der Universität falscheAngaben über das von ihm gegründete ALZ gemachthabe. Dies stelle eine Verletzung zentralerDienstpflichten dar. Mit der Entscheidungdarf Duncker seiner Arbeit an der Uniaugenklinikbis auf weiteres nicht mehr nachgehen, teiltedas Oberverwaltungsgericht am Freitag mit.

Die Universität Halle fühlt sich durch dasUrteil bestätigt. Man werde sich nun auf dasHauptsacheverfahren konzentrieren, hieß esam Freitag seitens des Rektorats. Dieses könntemit der Entlassung Dunckers aus dem Beamtenverhältnisenden. Duncker bedauerte die Gerichtsentscheidungam Freitag und nannte sie überraschend. "Ichwerde am Montag nicht in die Klinik kommen",bestätigte er. Über sein weiteres Vorgehenwolle er Anfang kommender Woche entscheiden.