Uni-Klinikum Uni-Klinikum : Kinder und Jugendliche haben eigene Notaufnahme

Halle - Die zentrale Notaufnahme des halleschen Uni-Klinikums platzt aus allen Nähten. Ursprünglich für maximal 17.000 Patienten pro Jahr konzipiert, wurde die Kapazität später auf bis zu 24.000 Patienten pro Jahr erweitert. Doch auch diese Zahl wird längst überschritten: In manchen Jahren finden dort bis zu 46.000 Patienten Hilfe, das sind 126 pro Tag!
Mit der Eröffnung einer Kinderakutambulanz hat die Uni-Klinik ihrer Notaufnahme nun zumindest ein kleines bisschen Entlastung verschafft. Immerhin rund 2.000 Kinder und Jugendliche wurden bislang pro Jahr in der „normalen“ Notaufnahme behandelt. Ihnen wird seit Anfang Mai in der Kinder-Notaufnahme geholfen.
Kindgerechte Betreuung
Die Entlastung der Notaufnahme ist freilich nur die eine Seite der Medaille - die Trennung von erwachsenen und jungen Patienten ist aber natürlich auch aus medizinischer und psychologischer Sicht sinnvoll: „Damit ermöglichen wir eine kindgerechte Betreuung in entsprechenden Räumlichkeiten der Kinderkliniken und mit Mitarbeitern, die im Umgang mit den jungen Patienten besonders geschult sind“, sagt der geschäftsführende Direktor des Departments für operative und konservative Kinder- und Jugendmedizin am Uni-Klinikum, Prof. Ralph Grabitz.
Die Kinder-Ambulanz ist täglich von 8 bis 20 Uhr geöffnet; dies ist genau jene Zeit, in der auch die Notaufnahme am stärksten frequentiert ist. Nachts hingegen bleibt nach wie vor die zentrale Notaufnahme die Anlaufstelle für Eltern mit Kindern. Sie ist 24 Stunden geöffnet, an sieben Tagen in der Woche.
Ansprechpartner für Eltern
Erster Ansprechpartner für Eltern kranker Kinder seien aber weiter die niedergelassenen Kinderärzte, betont Roland Haase, kommissarischer Direktor der Uni-Klinik und Poliklinik für Pädiatrie I. Auch dem kassenärztlichen Notdienst wolle man keinesfalls Konkurrenz machen. Haase: „Die Ambulanz steht nur für dringende Notfälle zur Verfügung.“
Ein weiterer Vorteil der neuen Kinder-Notaufnahme: Dort gibt es drei Warteräume. So können die jungen Patienten gegebenenfalls besser voneinander getrennt werden, sei es, um Infektionen vorzubeugen, sei es aus psychologischen Gründen.
Die Kindernotaufnahme verfügt über sechs Behandlungsräume. Im Zuge des Ausbaus wurde auch neue Technik angeschafft, dazu gehören unter anderem zwei mobile Überwachungsmonitore. Auch wurden sechs medizinische Fachangestellte neu eingestellt. Gunter Klohs, Oberarzt der Uni- und Poliklinik für Kinderchirurgie, resümiert: „Für die Notfallversorgung sind wir nun deutlich besser ausgestattet.“ (mz)