«Turntables» künftig nicht mehr in Halle
Halle/MZ. - Als eine mögliche Alternative sei die Halbinsel Pouch bei Bitterfeld im Gespräch, fügte er hinzu. Dort gebe es "ein Festival erprobtes Gelände mit hervorragender Infrastruktur". Auf der Halbinsel wurde im vorigen Jahr das Hip-Hop- und Reggaefestival "Splash" aufgeführt, das früher bei Chemnitz stattfand.
Wirtschaftliche Gründe
Es seien "allein wirtschaftliche Gründe", betonte Markuse, die Sputnik bewegten, sich ein neues Gelände zu suchen. Das Festival stoße auf der Peißnitzinsel an seine Grenzen und müsse aber, um wirtschaftlich abgesichert zu werden, wachsen können. "Dies ist auf innerstädtischen Gebieten von Halle nicht möglich", betonte der Sputnik-Mann.
Die "Turntables" haben in diesem Jahr mit 15 000 Besuchern einen Rekord gefeiert. Etwa 1 000 junge Leute habe man aber abweisen müssen, sagte Markuse, weil der Platz auf der Peißnitz nicht ausreichte. Die Kritik von Anwohnern an der Lautstärke des Festivals, das regelmäßig während der Pfingst-Feiertage stattfand, sei nicht Anlass für den Wechsel gewesen. Der MDR hatte mit immensem Aufwand versucht, den Schallschutz zu verbessern.
Sputnik wolle sich weiter in Halle engagieren, äußerte der Programmchef. Er verwies darauf, dass sich der Jugendsender am Laternenfest, der Erstsemester-Party der Uni und am Sports Day beteiligt habe. Der MDR plane ab dem Jahr 2009 mit seinen Wellen in Halle eine Art "Open-Air-Kultursommerreihe", so Markuse, an der sich möglicherweise auch das MDR-Sinfonieorchester beteiligen werde. Zu Details könne er sich aber gegenwärtig noch nicht äußern.
Mehrere Angebote
Stadtsprecher Steffen Drenkelfuß bedauerte den Rückzug der "Turntables". Die Stadt habe dem Veranstalter sechs Standorte angeboten, die aber offenbar für ein Techno-Festival, das wachsen solle, nicht ausreichend gewesen seien. Die Stadt hoffe, dass sich Sputnik weiter in Halle engagieren werde.
Vorfreude kommt dagegen schon bei Lutz Bernhard auf, Geschäftsführer der Verwertungsgesellschaft EBV, die unter anderem die Halbinsel Pouch besitzt und vermarktet. Das Splash-Festival sei bereits ein großer Erfolg gewesen. Und die "Turntable Days" mit mehr als 15 000 Besuchern würden gut ins Konzept passen und die Insel weiter überregional ins Gespräch bringen.
Noch sei aber nichts in trockenen Tüchern, sagte Bernhard der MZ. Doch die bisherigen Gespräche und Verhandlungen mit dem MDR stimmten ihn schon recht hoffnungsvoll.