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Trothaer Geschichte Trothaer Geschichte: Fürstin aus Bronzezeit weckt Neugierde

Von Martina Springer 06.03.2003, 19:30

Halle/MZ. - Und genau das - Neugierde wecken - wollte Maurer mit der Vorstellung seines Buchs "Trotha und die von Trotha". Es war ohnehin keine Lesung der üblichen Art, zu der die Bürgerinitiative "Gesundes Trotha" jüngst in die Aula des Hanns-Eisler-Gymnasiums eingeladen hatte.

Ungewöhnliches rankt sich gleich mehrfach um diese Abendveranstaltung. Kein "hauptamtlicher" Schriftsteller hat das Buch verfasst - Maurer ist Rechtsanwalt und Hobbyhistoriker. Reich bebildert hat das Werk auch kein "hauptamtlicher" Illustrator - die Texte werden ergänzt durch Bilder des malenden Autodidakten Ludwig Franz. Herausgegeben hat den Streifzug durch mehrere Jahrhunderte Trothaer Historie die Bürgerinitiative - und auch damit Neuland beschritten. Bislang hatte sie sich auf die Schriftenreihe "Trothaer Geschichte - Trothaer Geschichten" (siehe Kasten) beschränkt.

Auf Interesse stoßen Publikationen über Trotha bei den Bewohnern dieses Stadtteils im Norden von

Halle allemal. Das zeigte die wahrlich gut gefüllte Aula an jenem Abend. Das ist aber auch eine Erfahrung, die die Vorsitzende der Bürgerinitiative, Karin Grundmann, schon häufiger gemacht hat. Dennoch: Viele Faktoren mussten zusammen kommen, damit dieses Buch überhaupt erscheinen konnte. Drei Jahre hat es gedauert von der Idee bis zur Umsetzung. Und nur dank etlicher Sponsoren - vorwiegend ortsansässiger Firmen, wie Grundmann betont - sei es überhaupt gelungen.

"Das Buch ist kein komplettes Werk, es will auch keine vollständige Chronik sein", sagt der 1969 geborene Maurer, der selbst lange Jahre in Trotha gewohnt hat. Genau das aber könnte den Band besonders reizvoll machen. Um den Gasthof "Zum Roten Adler" geht es zum Beispiel und um das Wohnhaus von Friedrich Madeweiß, um Habichtsport und Nixstern, um die eingangs erwähnte Fürstin von Trotha, die in der Bronzezeit gelebt haben soll, und um das noch immer existierende Adelsgeschlecht derer von Trotha.

Nicht zu allen einstigen Gebäuden und geografischen Ansichten gab es Abbildungen, sagt Maurer. "Deshalb sind viele Ansichten von Ludwig Franz einfach mit viel Phantasie entstanden." Übrigens ist das Buch "Trotha und die von Trotha" für den 1928 in Meiningen geborenen Franz, der bis zu seiner Pensionierung als Röntgentechniker an der halleschen Universität arbeitete und das Malen als seine große Passion betrachtet, die erste Publikation mit einer größeren Zahl eigener Bilder.