Triumph zum Greifen nah
Halle/MZ. - Der Triumph war für Feuerwehrmann Hannes Rost quasi zum Greifen nah. Der 19-Jährige hätte seine bisherige Laufbahn als Feuerwehrsportler um Haaresbreite mit einem Olympiatitel gekrönt. Doch beim Aufstieg mit der Hakenleiter, der Königsdisziplin in dieser Randsportart, rutschte er im Endlauf von einer Sprosse ab. "Eine Hundertstelsekunde fehlte am Ende zum Olympiasieg", sagt er.
"Bedauerlich", betont der angehende Chemiestudent, "aber nicht das Ende der Welt". Denn mit dem Vizetitel gehört er nun nach seinem Erfolg bei den Deutschen Meisterschaften im vergangenen Sommer in Halle auch auf dem internationalen Wettkampfparkett zur Spitze.
Zusammen mit seinem Teamkollegen Jan Schweinert von der halleschen Berufsfeuerwehr hatte er sich damals zwar nicht direkt qualifizieren können. "Aber das Team Lausitz aus Brandenburg hat uns angesprochen, ob wir nicht als Gaststarter mitfahren wollen", erklärt Schweinert das Zustandekommen der gut 1 000 Kilometer langen Reise. Im Grunde hätten sie nur dabei sein wollen. "Aber die Leistung hat auf den Punkt gestimmt." Immerhin haben sich die beiden Hallenser gegen eine starke internationale Konkurrenz durchsetzen müssen, etwa aus Österreich oder Tschechien. Drei Silber- und zwei Bronzemedaillen sprangen schließlich heraus. "Wir wurden während der Vorbereitung auch wirklich gut betreut", betont Hannes Rost, der in Halle freiwilliger Feuerwehrmann ist. Nicht zuletzt hätte ihre Physiotherapeutin Elsbeth Faeustenaus einen großen Anteil, dass beide in körperlich unversehrtem Zustand nach Kroatien reisen konnte. "Immerhin geht der Sport sehr an die Substanz", so der 27-jährige Schweinert, der seit sechs Jahren bei der Berufsfeuerwehr arbeitet.
Der nächste große Wettkampf wirft indes schon seine Schatten voraus. Im September geht es mit der deutschen Nationalmannschaft zu den Europameisterschaften im Feuerwehrsport nach Otava in Tschechien. Und die Qualifikationen für die nächsten Deutschen Meisterschaften warten auch.