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Traumberuf Eishockey-Profi Traumberuf Eishockey-Profi: Diese beiden Hallenser machen erste Schritte Richtung NHL

Von Silvia ZÖLLER 16.03.2019, 11:00
Der neunjährige Ben (links) und sein zwölfjähriger Bruder Lennart sind Feuer und Flamme für den Eishockeysport.
Der neunjährige Ben (links) und sein zwölfjähriger Bruder Lennart sind Feuer und Flamme für den Eishockeysport. Silvio Kison

Halle (Saale) - Trainingslager, Punktspiele, Turniere: Das ist die Welt des neunjährigen Ben Steinke und seinem drei Jahre älteren Bruder Lennart. Zu einem ganz besonderen Eishockey-Nachwuchsturnier waren die beiden Jungs, die regulär bei den Young Saalebulls spielen, jetzt in Las Vegas (USA) - und Lennart holte dort mit einer internationalen U 12-Mannschaft den dritten Platz.

Sein Bruder war nicht ganz so erfolgreich: Sein Team kam auf Platz fünf von sechs Mannschaften. Aber Dabeisein, dass war für die eishockeyverrückten Brüder alles. Beide spielen seit ihrem vierten Lebensjahr.

Weg zum „Presidents’ Day Tournament“ im Las Vegas Ice Center war nicht leicht

Der Weg zum Mitmachen beim „Presidents’ Day Tournament“ im Las Vegas Ice Center war gar nicht mal so einfach. Lennart berichtet: „Unser Vater hat viele Eishockey-Kontakte über soziale Medien geknüpft. So haben wir von dem einwöchigen Turnier erfahren, für das ein tschechischer Verein eine internationale Select-Mannschaft zusammenstellen wollte.“

Zum Auswahltraining in Herne seien 50 Nachwuchseishockeyspieler aller Altersklassen gekommen. Die beiden Hallenser bekamen - neben weiteren - den Zuschlag. In der Mannschaft der „Czech Jets“ spielten schließlich deutsche, tschechische, russische und schottische Nachwuchscracks.

Eishockey: Mit ihren Eltern reisten die Brüder zu dem Turnier an

Mit ihren Eltern reisten die Brüder zu dem Turnier an. Für Vater Jörn Steinke eine Selbstverständlichkeit: „Als Eltern muss man schon ein bisschen verrückt sein, sonst klappt das nicht.“ Fast jedes Wochenende fährt er die Kinder zu Punktspielen nach Berlin, Dresden, Erfurt oder Crimmitschau. „Ein Jahr waren das mal 5.000 Kilometer“, berichtet er.

Doch die Leidenschaft seiner Jungs ist auch auf ihn abgefärbt. Das Besondere am Eishockey beim ESV Halle sei, dass die Kleinen von den großen lernen und das Wir-Gefühl groß geschrieben werde: „Außerdem ist ein Vorteil, dass die Saison bis März geht und dann im gesamten Sommer an den Wochenenden spielfrei ist“, sagt er.

Durch einen Zufall kam Lennart vor acht Jahren zum Eishockey

Durch einen Zufall kam Lennart vor acht Jahren zum Eishockey, berichtet der Vater: Mit seiner Mutter kam der Junge damals an der Eissporthalle vorbei, wo gerade ein Eishockeyspiel lief. Er fragte nach, was da los ist und wie Eishockey funktioniert. Und wollte ganz spontan auch mal bei einem Probetraining mitmachen.

„Wir haben gedacht, gut, einmal mitmachen und das war es dann“, erinnert sich Jörn Steinke. Von wegen. Seitdem ist Lennart dabei. „Das Besondere am Eishockey ist, dass man zunächst auf den Kufen laufen lernen und dann noch mit dem Schläger umgehen können muss. Und natürlich der Körpereinsatz“, so der Zwölfjährige.

Traum der beiden Brüder steht nun fest: Später einmal als Profispieler in die USA

Nicht nur die ganz andere Spielweise in den USA, wo es viel schneller zur Sache geht als in Deutschland, hat die beiden Jungs fasziniert. Die fünf Tage in Las Vegas sind für sie auch unvergesslich wegen der Kontakte zu Spielern aus anderen Ländern. „Ich habe mich dort mit einem Schotten angefreundet. Ich habe ihm Wörter auf Deutsch beigebracht und er mir einige auf Englisch“, erzählt Ben.

Der Traum der beiden Brüder steht nun fest: Später einmal als Profispieler in die USA gehen. „In der Nationalliga kann man dort neun Millionen Dollar im Jahr verdienen“, hat sich Lennart schon mal schlau gemacht. Ben findet die Vorstellung auch toll, aber: „Danach will ich dann Polizist werden.“ (mz)