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Tischtennis Tischtennis: Der Hitzkopf mit dem Siegeswillen

Von Thomas Düll 05.11.2012, 21:33

Halle (Saale)/MZ. - Was für ein Tischtennis-Krimi! Für die Mannschaft des SSV Landsberg, die noch vor der Oberliga-Saison locker zum Wiederaufstieg durchmarschieren wollte, wurde die Begegnung mit dem TSV Stahnsdorf am Samstag zur Kraftprobe. Völlig unerwartet mussten die Landsberger Tischtennis-Asse auf einmal einem 4:6-Rückstand hinterherrennen. Und dann klappte plötzlich alles. Mit einem 5:0-Lauf zog das Heimteam den Gästen davon, drehte das Ergebnis und sicherte sich den wichtigen Sieg letztendlich mit 9:6.

Seinen Anteil an dieser unheimlichen Aufholjagd hatte einer, der dem SSV Spieltag für Spieltag wichtige Punkte garantiert. Andrei Kolesau dominiert in dieser Saison seine Gegner. Seine unglaubliche Bilanz: 14 Matches, 14 Siege. Schaut man jedoch genauer hin, hat das ganze einen recht einfachen Grund: Kolesau ist derzeit an Nummer vier in seinem Team gesetzt. Hinter Gavin Maguire, Michal Jirasek und Tom Gerbig. Aber: "Eigentlich ist er unsere Nummer eins", klärt Mannschaftskapitän Denis Uhde auf. Da Kolesau in der vergangenen Spielzeit jedoch in der Verbandsliga gespielt und wenige Einsätze hatte, erhielt der Weißrusse einen schlechten Bilanzwert. "Mit dem Wert konnte er nicht besser gesetzt werden", so Uhle. "In der Rückrunde wird er die Nummer eins."

Auch der Leiter der Tischtennis-Akademie Eilenburg, Alberto J. Ammann, bei dem Kolesau so oft es geht trainiert, weiß um dessen Stärken. "Er hat eine Vorhand mit sehr viel Rotation, läuft unglaublich viel und ist sehr ehrgeizig", so Ammann. Im erweiterten Kader der weißrussischen Nationalmannschaft sammelte der 26-Jährige Erfahrung bei internationalen Turnieren. Nach einem Streit mit seinem Nationaltrainer und dem Rauswurf aus dem Kader habe Kolesau dann jedoch ein Jahr Pause gemacht, so Ammann. "Er ist halt ein Hitzkopf."

Und nicht nur ein Hitzkopf. "Er ist ja auch ein Tier", weiß SSV-Teamsprecher Daniel Vogt zu berichten. "Was Andrei spielt, ist wahnsinnig." Mit Kolesaus "absolutem Siegeswillen", so Uhde, ziehe er die ganze Mannschaft mit sich. Als baldige Nummer eins - und mit weitaus stärkeren Gegnern - wird er diesen Willen bald auch brauchen. Genau so einen Antreiber benötigen die Landsberger in dieser schweren Saison. Denn der direkte Wiederaufstieg gestaltet sich schwieriger als gedacht. "Wir müssen ganz schön kämpfen", sagt Uhde. Zwar liegt der SSV derzeit auf Platz eins der Oberliga, jedoch mit einigen absolvierten Spielen mehr als die Konkurrenz. Zudem hat man bereits vier Minuspunkte durch zwei Niederlagen kassiert. "Ich denke, Borussia Spandau wird als Tabellenerster überwintern", meint Ammann denn auch. "Wir müssen sie dann eben in der Rückrunde schlagen."