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Tierpark in Petersberg Tierpark in Petersberg: Neues Gehege für Raubkatzen

Von kornelia privenau 05.07.2012, 15:53

petersberg/MZ. - "Sparst du in der Zeit, hast du in der Not" - diese alte Volksweisheit hat offenbar trotz Euro-Krise und Banken-Crash nichts an Bedeutung verloren. So jedenfalls wird es im Förderverein Naherholungsgebiet Petersberg praktiziert. Das nicht ohne guten Grund, wie Geschäftsführer Bernd Hartwich dem Sprichwort hinzufügt.

So seien Investitionen im Tierpark - der befindet sich in Trägerschaft des Fördervereins - nur möglich, wenn er seine Rücklagen mit in den "großen Topf" wirft. Diese Rücklagen bilden sich laut Hartwich lediglich aus Eintrittsgeldern und Spenden. Fördertöpfe gebe es im Leader-Programm Sachsen-Anhalt unter der Federführung des Amtes für Landwirtschaft und Flurneuordnung (Alf) und bei Geldgebern wie Lotto Toto GmbH Sachsen-Anhalt.

Letztere habe ihre Unterstützung für das größte Projekt des Tierparkes, den Neubau eines Geheges für die Luchse, zugesagt und 27 000 Euro in Aussicht gestellt. Beim Alf seien 13 000 Euro beantragt und den Rest - das Gehege werde 54 000 Euro kosten - zahle der Verein selbst.

Zwei Luchse leben derzeit am Petersberg. Und diese schönen kleinen Raubkatzen sind neben den acht weißen Polarwölfen die Attraktion des kleinen Tierparks. Ihnen mit einem neuen Gehege Bedingungen zu schaffen, die der freien Natur nahe kommen, ist das Anliegen für den Neubau, so der Vereinschef. "Gebaut wird unbedingt noch in diesem Jahr."

Mit dem Imkerverein gibt es eine Vereinbarung. "Die Imker werden ein Bienenhaus aufstellen. Das Volk ist bereits ausgewählt. Wir wollen eine Schau-Beute schaffen, die dem Besucher den Blick ins Innere eines Bienenvolkes gestattet. Das wird interessant", so Hartwich.

Veränderungen werde es beim Tier-Besatz verschiedener Anlagen geben. Das aber sei noch Zukunftsmusik und natürlich auch von zur Verfügung stehenden Mitteln abhängig. So müsse man zum Beispiel Bodenstruktur-Veränderungen beachten, die eine Tierart hervorbrachte, einer anderen aber nicht zuträglich wären, wie der Tierparkchef erklärt.

Freude löse im Tierpark immer die Ankunft von Nachwuchs aus. So auch in diesem Jahr. "Wir freuen uns, wenn Hamster, Kaninchen, Degus, Ziegen und Schafe die Kinderstube beleben. Gerade für unsere jungen Besucher ist es jedes Mal ein Erlebnis, die Tierkinder zu beobachten", so Hartwich weiter.

Jüngst waren ein Muntjak-Mädchen und sechs putzmuntere Marderhunde geboren worden, was natürlich die Anziehungskraft des Tierparks weiter erhöht hat. So gebe es Nachfragen nach Tierpatenschaften, die am Petersberg seit Jahren zur Praxis gehören und wieder Auftrieb bekommen, wenn Nachwuchs zu verzeichnen ist. Derzeit gebe es rund 100 Paten, so Hartwich.

Der Tierpark, der auf einem alten Vulkankegel liegt, hat sich in den vergangenen Jahren verstärkt zu einem Anziehungspunkt für Tages-Ausflügler entwickelt. Hartwich sieht den Grund dafür in der Kombination mit Ausflugszielen wie dem Waldpfad, dem Museum, der Sommerrodelbahn, dem Bismarckturm und Stiftskirche.