1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halle
  6. >
  7. Theater statt Flüchtlingsunterkunft: Theater: Halle Saale: Drei Wochen Festival im "Maritim"

Theater statt Flüchtlingsunterkunft Theater: Halle Saale: Drei Wochen Festival im "Maritim"

Von Kai Agthe 15.08.2017, 08:55
Etwas mehr vom einstigen Glanz des „ersten Hauses am Platz“ zeigt die Rückseite des Gebäudes.
Etwas mehr vom einstigen Glanz des „ersten Hauses am Platz“ zeigt die Rückseite des Gebäudes. Günter Bauer

Halle (Saale) - Endlich wieder über Inhalte reden, mögen sich am Donnerstag die Intendanten und Direktoren jener Sparten gedacht haben, die zur Theater, Oper und Orchester GmbH Halle gehören.

Die war in den letzten Wochen wegen der drastisch eingebrochenen Erlöse und dem Zuschauerschwund im Musiktheater in den Schlagzeilen.

Ganz konnte Geschäftsführer Stefan Rosinski das Thema bei der Vorstellung der Spielzeit 2017/18 nicht umgehen, sagte aber diesbezüglich nur, dass er den Vorgang nicht kommentieren wolle, die finanzielle Situation jedoch schwierig sei.

Theater, Oper, Orchester Halle/Saale: Das erwartet Sie in der neuen Spieltzeit 2017/2018

Dennoch plant man in der neuen Spielzeit Großes. Das gewichtigste Einzelprojekt ist das „Maritim Festival – Ein Hotel für alle“, das drei Wochen lang im früheren „Maritim“ am Riebeckplatz, das zuletzt als Flüchtlingsunterkunft diente, stattfinden wird.

50 Veranstaltungen, eigene Produktionen und Gastspiele, werden dort vom 21. Oktober bis 11. November zu erleben sein. Das „Maritim“ habe man gewählt, so Opernchef Florian Lutz, weil es „ein einzigartiger und eigenwilliger Ort ist“.

Halles Oper bietet neben klassischem Repertoire (Fidelio, Aida) auch wieder neues Musiktheater. So wird mit „Mein Staat als Freund und Geliebte“ eine als Auftragswerk entstandene Oper von Johannes Kreidler Uraufführung haben. Mit dem Stück „Inferno“ kann auch das von Ralf Rossa geleitete Ballett eine Uraufführung präsentieren.

Neuproduktion von Thalia Theater und Neues Theater

Die Hälfte der 32 Neuproduktionen werden Neues Theater und Thalia Theater beitragen, so etwa Friedrich Hebbels „Nibelungen“. Mit „Die Blechtrommel“ von Günter Grass, „Unterwerfung“ von Michel Houellebecq und „Der geteilte Himmel“ von Christa Wolf kommen gleich drei Romane auf die Bühne.

Das Puppentheater startet klassisch-tragisch: mit Shakespeares „Hamlet“. Und im nächsten Sommer wird Friedrich Schillers „Turandot“ als Open-Air inszeniert.

Das „Herzstück“ der Staatskapelle wiederum werden die acht Sinfoniekonzerte bilden. Ein geradezu „opulentes Werk“ sei das Oratorium „Luther“, versprach Orchesterdirektorin Claudia Brinker. (mz)

Hier finden Sie alle Informationen und Entwicklungen zum ehemaligen Maritim-Hotel in Halle.