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Teutschenthal Teutschenthal: Selbst Senf gehört zum Eis dazu

Von heidi jürgens 09.03.2013, 19:46
Kerstin Galander ist überzeugt: In Teutschenthal hat man eine Marktlücke entdeckt.
Kerstin Galander ist überzeugt: In Teutschenthal hat man eine Marktlücke entdeckt. günter bauer Lizenz

Teutschenthal/MZ - Auch wenn manche derzeit mit Eis und Kälte nix mehr am Hut haben - andere sehen das ganz anders. Gerade hat in Teutschenthal des Eiscafé Stingray seine Winterpause beendet. Chefin ist Kerstin Galander, gelernte Bäckerin, die vor vier Jahren das elterliche Café übernommen hat. Mit ihrem Mann Wilko Hündorf und Tochter Sabine ist sie seitdem dabei, etwas Besonderes zu machen: „Wozu Aromen und Farbstoffe, wenn es anders geht - so, wie vor 30, 40 oder 50 Jahren - mit Milch, Sahne und natürlichen Geschmacksbringern - Früchten zum Beispiel oder Schokolade haben wir uns gefragt“, sagt die Chefin. Und nicht nur das: Wenn schon das Eis so wie früher sein soll, dann auch die dazugehörigen Maschinen. Und das Interieur des Cafés: Tütenlampen aus den 1950er Jahren, eine Jukebox mit Platten aus der Ära von Buddy Holly bis Connie Francis. An den Wänden und auf Borden Thermos-Eisbehälter, Mokka-Sammeltassen und Kaffeekannen mit Blümchendekor.

Einziges Bio-Eis in Sachsen-Anhalt

Allerdings: Alt und Neu gehen andererseits doch auch Hand in Hand. Denn: Neu und dazu noch einzigartig in ganz Sachsen-Anhalt ist „dass wir als Einzige Bio-Eis anbieten“, so die Chefin. Nicht nur, aber auch. Und neu ist auch, dass viel probiert wird. So wechseln die bis zu 14 Eissorten, die den Kunden schon mal die Wahl zur Qual werden lassen können, je nach Saison. Und es gibt Kreationen, die wohl einzigartig sein dürften: Schoko-Senf-Eis zum Beispiel.

Metzger wird zum Eis-Mann

Hierzu kann Wilko Hündorf besonders gut Auskunft geben. Denn er ist der jüngste von drei Brüdern, die in der halleschen Fleischerei Hündorf großgeworden sind. Während sich der älteste, Hubert, mit der Fleischerei in der Georgstraße einen Namen gemacht hat, ist der Mittlere, Jörg, zum Senf-Produzenten geworden. „Und sein Trauben-Apfel-Senf ist es auch, den wir dem Schokoeis zugeben“, so Wilko Hündorf, der zum „Eis-Mann“ gewordene gelernte Metzger. „Es war nicht ganz leicht“, sagt Kerstin Galander, „die Kunden an sowas ranzubringen. Aber jetzt ist das ein richtiger Renner - schokoladig, fruchtig und mit einer speziellen Schärfe.“

Lange Kindergesichter

Wer am Tresen auf die verschiedenen Eissorten schaut, der wird möglicherweise etwas vermissen: das grüne und blaue Eis, das bei Kindern besonders beliebt ist. „Die gucken schon manchmal enttäuscht“, sagt die Chefin. Weil ihnen oft die Farbe wichtiger sei als der Geschmack. Aber Kerstin Galander sieht das nicht tragisch: „Wenn sie erst mal merken, dass Eis auch dann richtig lecker sein kann, wenn es nicht grellbunt ist, dann kommen sie auch wieder.“ Und sie können auch mal durchs Fenster schauen, wenn Wilko Hündorf ganz nach traditioneller Manier mit einem großen Holzspatel in der „Eis-Küche“ die süße kalte Masse aus der Maschine holt.

Eis für den Hund

Etwas ganz Spezielles gibt es übrigens für Hunde: Damit sie nicht Kekse oder anderen Süßkram oder gar einen Teil des Eises von ihren Besitzern bekommen, die sich eine Pause im Stingray gönnen, hat Wilko Hündorf das Eis für den begleitenden Hund erfunden. Unter anderem mit Kalbfleisch, Banane und Möhre. Wenn der Wackel-Dackel aus DDR-Zeiten vor der Tür steht, dann ist die Hunde-Spezialität vorrätig. Eine Kugel pro Hund gratis.