1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halle
  6. >
  7. Teutschenthal Bahnhof: Teutschenthal Bahnhof: Punktsieg für Langenbogen

Teutschenthal Bahnhof Teutschenthal Bahnhof: Punktsieg für Langenbogen

Von Diana Dünschel 18.02.2004, 16:17

Teutschenthal/Langenbogen/ MZ. - Im Streit zwischen Teutschenthal und Langenbogen um die Zugehörigkeit eines Teils von Teutschenthal / Bahnhof bezieht das Landesverwaltungsamt eine klare Position: Die Katasterunterlagen ordnen das Gebiet, in dem rund 800 Einwohner leben, eindeutig Langenbogen zu.

Eine Entscheidung der Kommunalaufsicht sei deshalb weder notwendig noch möglich, teilt das Landratsamt nun in einem der MZ vorliegenden Brief dem Leiter der Verwaltungsgemeinschaft (VG) "Würde / Salza", Siegfried Schlegel, mit. Es treffe weder eine Verjährung noch Bestandsschutz zu.

Aufgelistet werden auch die sich ergebenden Amtshandlungen. Sie sind laut dem Brief "aufgrund der Dringlichkeit im Hinblick auf die Wahlen unverzüglich einzuleiten" und betreffen nicht nur Korrekturen in Ausweisen, Pässen und Fahrzeugpapieren. Zudem gilt es, eventuelle Änderungen von gleichen Straßennamen oder der Schuleinzugsbezirke zu beachten. Ganz erhebliche Auswirkungen hat die Neuzuordnung auf die vier Teutschenthaler Gemeinderäte, die in dem betroffenen Gebiet wohnen. Sie sollen unverzüglich aus dem Gremium ausscheiden. "Neben einem SPD-Mitglied ist das die gesamte dreiköpfige PDS-Fraktion", erklärte Teutschenthals stellvertretender Bürgermeister Michael Scherschel (SPD), der momentan die Amtsgeschäfte führt.

Für Donnerstag, 26. Februar, 19 Uhr, wurde im Seniorentreff im Ortsteil Bahnhof eine Gemeinderats-Sondersitzung einberufen. "Ich denke, dass die Abgeordneten diesem Austritt nicht nachkommen und erneut über den gefassten Beschluss sprechen, notfalls vor dem Verwaltungsgericht zu streiten", so Michael Scherschel. Er betonte, man solle die Bürger in diesem Fall entscheiden lassen. Nur das wäre demokratisch.

Der Langenbogener Bürgermeister Achim Nagel (parteilos) erwartet hingegen vom Leiter der VG schnelles Handeln und sagt: "Das hätte alles schon vor Monaten passieren können." Die Zuordnung müsse nun rasch erfolgen, wobei Langenbogen die Formalitäten der betroffenen Einwohner unbürokratisch und zu seinen Lasten übernehmen werde. "Wir sind an einer vernünftigen Lösung interessiert. Sollte der Teutschenthaler Rat seine verhärtete Haltung beibehalten, würde ich das sehr bedauern", ergänzt das Gemeindeoberhaupt.