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Tagung in Halle Tagung in Halle: Stiftung Beziehungskultur von Hans-Joachim Maaz will Dialog fördern

26.10.2015, 07:46
Hans-Joachim Maaz
Hans-Joachim Maaz ANDREAS STEDTLER Lizenz

Halle (Saale) - Der hallesche Psychotherapeut Hans-Joachim Maaz hat sich in ganz Deutschland einen Namen gemacht. Die von ihm gegründete „Stiftung Beziehungskultur“ hat am Wochenende 180 Psychotherapeuten, Lehrer und Interessierte zu ihrer ersten Tagung in die Leopoldina eingeladen. MZ-Redakteurin Silvia Zöller hat mit Maaz über die Ergebnisse gesprochen.

Was ist heute das Problem in den Beziehungen zwischen den Menschen?

Maaz: Der Dialog als Basis der Beziehungen. Nur, wenn es im Umgang mit sich selbst und anderen gelingt, offen und ehrlich zu sein und nicht den anderen zu beschuldigen, kann Beziehung funktionieren. Gerade die aktuelle politische Lage zeigt, dass eine Dämonisierung von schwer auszuhaltenden anderen Meinungen wie bei Pegida oder den Rechtsextremen nicht hilft, das Problem zu lösen. Auch hier muss man den Dialog suchen.

Mit welchem Ziel?

Maaz: Um zu verstehen, welche Quellen das Verhalten hat. Nur so kann man Abhilfe schaffen und den aggressiven Druck verringern. Ein Beispiel, das ich in der Tagung erläutert habe, lässt sich auf vieles anwenden: Geschwister, die von den Eltern schlecht behandelt werden, schlagen sich gegenseitig, sie reagieren sich aneinander ab. Aber durch eine positive Beziehungskultur können Spaltungen in der Gesellschaft überwunden und Kompromisse gefunden werden.

Welche praktischen Ansätze hat die Tagung hierfür gefunden?

Maaz: Unser Anliegen ist es, auf die Probleme in der Gesellschaft hinzuweisen und präventiv zu wirken. Deswegen finanziert die Stiftung Supervisoren für Erzieherinnen in fünf Kinderkrippen in Dresden, Halle und Leipzig, um so frühzeitig aufkommende Schwierigkeiten bei Kindern zu verhindern. Geplant ist ein weiteres Projekt, eine Elternschule. Dort soll Vätern und Müttern geholfen werden, zu verstehen, wie sie gut mit ihren Kindern umgehen, so dass schwere Konflikte vermieden werden können. Allerdings benötigen wir hierfür noch weitere Spenden. Außerdem steht jetzt schon fest, dass das Thema der nächsten Tagung sein wird, wo die Stiftung weiter helfend zur Seite stehen kann. (mz)