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Tag der offenen Tür Tag der offenen Tür: Im Bann des Brummers

Von PETER GODAZGAR 20.09.2009, 16:55

OPPIN/MZ. - Abgelöst wurde sein wortgewordenes Staunen schließlich durch eine Frage: "Wieso fliegt so was?"

Ja, wieso können ein paar Tonnen Stahl fliegen? Das gehört zu den ewigen Wundern dieser Welt. Den Beweis seiner Flugtauglichkeit wird der dicke Brummer - das Transport-Flugzeug Transall - in nächster Zeit in der Region häufiger antreten. Die jüngst erteilte Landeerlaubnis für den Oppiner Flughafen (die MZ berichtete) spielte indes bei den Besuchern des Tags der offenen Tür keine hervorgehobene Rolle. Das Flugzeug stand ja auch nur still da.

Geräuschvoll ging es freilich trotzdem zu. Am Himmel über Oppin war ordentlich was los: Propeller-Maschinen und Segelflieger starteten den ganzen Tag zu Rundflügen. Ein Hubschrauber drehte waghalsige Pirouetten.

Flugzeuge gab es aber auch im Mini-Format: Mitglieder des Modellflugclubs Halle / Oppin ließen ihre Flieger starten - und die staunenden Gäste am Boden erfuhren, dass die kleinen Kisten mit Tempo 175 durch die Luft jagen können. Da wurde so mancher Speicherchip vollgeknipst und so manche Videokassette gefüllt.

Kein Wunder, dass die Geschäftsführerin der Flugplatzgesellschaft zufrieden war. Prächtiges Wetter, tausende Besucher - "ich denke", sagte Renate Scherbel, "wir konnten zeigen, was sich hier entwickelt hat". Unter den Zuschauern übrigens auch: NT-Schauspieler Reinhard Straube. Sie sind wohl Flugzeug-Fan, Herr Straube? "Schon immer", antwortet der Theater-Star. "Ich hab in Chemnitz in der Nähe des Flughafens gewohnt", sagt der 63-Jährige. Die Maschinen, die in Oppin zu sehen sind, kann er alle benennen und er glänzt auch sonst mit erstaunlichem Detailwissen.

Kommende Woche steht Straube, wie schon bei der Uraufführung 1972, in dem Stück "Die neuen Leiden des jungen W." in Halle auf der Bühne. Einer, der damals ebenfalls dabei war, hat die Seiten gewechselt: Jean Löffler war 1972 als Gitarrist Teil der Band, die auf der NT-Bühne stand. Nach der Wende sattelte er um und wurde Pilot. Heute ist er Chef einer Flugschule. Kann nicht sogar die Fliegerei langweilig werden, wenn man sie berufsmäßig betreibt? Löffler schmunzelt: "Das Problem ist: Die Flugbegeisterung steigt quadratisch mit der Flugstundenzahl."