SV Halle Lions SV Halle Lions: Sieg im Kellerduell gegen Fireball Bad Aibling

Halle (Saale) - Nach dem Abpfiff der Partie in der Erdgas Arena ging beim Lions-Coach René Spandauw die „Becker“-Faust nach oben. Bei ihm wie bei Mannschaft und den heimischen Basketball-Fans war die Erleichterung buchstäblich greifbar.
SV Halle Lions stoppen Negativ-Serie
Nach einem heißen und hart umkämpften Spiel hatten die Damen des SV Lions Halle das bessere Ende im Bundesliga-Keller-Duell mit Bad Aibling für sich. Endlich war nach fünf Niederlagen die Negativserie gestoppt.
Die Löwinnen schlugen die aufopferungsvoll kämpfenden Gäste mit 65:59. Und der Coach atmete erstmal durch. „Es war genau das harte Stück Arbeit, das wir erwartet hatten“, so Spandauw.
Zum Glück mit positivem Ausgang. Die Fireballs aus Bayern sind unmittelbarer Tabellennachbar und mussten nach dem bisher wenig vielversprechenden Saisonverlauf unbedingt geschlagen werden.
Sonst hätten die Lions ganz tief im Abstiegskampf gesteckt. „Jetzt ist erstmal Schluss mit dem Gerede von der Niederlagenserie“, betont Spandauw. Die Negativ-Diskussion hatte ihm und den Klub-Verantwortlichen zugesetzt.
Auch die Spielerinnen lagen sich nach dem Spiel in den Armen. „Es war so wichtig für das gesamte Team“, erzählt eine sichtlich erleichterte Alina Hartmann.
Sie war gerade mit ihren halleschen Mannschaftskameradinnen Kimberly Pohlmann und Laura Hebecker zwei Wochen mit der Nationalmannschaft in Polen, der Ukraine und in Luxemburg unterwegs.
Auch dabei konnte das Trio mental von den Sorgen beim Klub abschalten. Wenn auch die Tour Kraft gekostet hatte, was besonders Laura Hebecker am Sonntag in einigen Phasen anzumerken war.
Dennoch: Diesmal zeigte die Mannschaft ein ganz anderes Gesicht. Die Aussprachen unter der Woche, bei denen sich die in Halle verbliebenen Spielerinnen auf den Neustart eingeschworen hatten, fruchteten.
Fireballs bringen Lions in Rückstand
Die Lions begannen hoch konzentriert und engagiert und gingen durch Punkte von Lauren Engeln und Inken Henningsen schnell mit 5:0 in Führung.
Doch die Fireballs mit den Ex-Löwinnen Jessica Höötmann, Christina Schnorr und Elisa Hebecker in ihren Reihen wollten sich nicht kampflos geschlagen geben und brachten die Lions nach achteinhalb Minuten beim Stand von 12:14 sogar in Rückstand.
Ein ähnliches Bild bot sich im zweiten Viertel. Doch die mangelnde Chancenverwertung der Gastgeberinnen ließ den Vorsprung der Fireballs zeitweise auf zehn Punkte anwachsen.
Drohte da etwa das nächste Desaster? Aber im Gegensatz zu den vergangenen Spielen brachen die SV-Damen diesmal nicht ein. Auch weil der Coach in die Trickkiste griff.
Die durchwachsende Leistung der Schiedsrichter nutzte Trainerfuchs Spandauw, um ein technisches Foul zu provozieren und um seine Spielerinnen nochmals wach zu rütteln.
Spielerinnen der Lions setzen Anweisungen von Spandauw um
„Wir hatten im Training auch auf Wunsch der Spielerinnen einiges umgestellt“, erzählt Spandauw, „und dies umzusetzen, das habe ich in den Auszeiten eingefordert.“
Dieses Mal hörte ihm die Mannschaft zu. Die Ansagen fruchteten. Auch die von Assistenztrainer Christian Steinwerth, der bei den Lions für die Defensive verantwortlich zeichnet.
Unabhängig von der Zittereinlage schien eine andere Mannschaft auf dem Parkett zu stehen als zuvor bei den emotionslosen Niederlagen gegen Wasserburg und Freiburg.
Vor allem Kaneisha Horn gab nie einen Ball verloren, auch wenn sie unter dem Korb einen schweren Stand gegen die großen Damen aus Bad Aibling hatte und letztlich nur auf acht Punkte kam.
Die Spielerinnen zeigen Präsenz und Willen. Und die diesmal nur 381 Zuschauer spürten: Das kann heute etwas werden mit dem zweiten Heimsieg und unterstützten ihre Mannschaft lautstark.
Schaffen es die Halle Lions noch in die Play-offs?
In der zweiten Halbzeit trafen dann auch endlich die US-amerikanische Aufbauspielerin Janee Thompson und Alina Hartmann. Auch wenn die Lions sich im dritten Viertel einen kleinen Vorsprung mit 53:49 erspielten, gaben sich die Aiblinger nie auf.
Es war wahrlich kein Spiel für schwache Nerven - doch die Lions sollten ihre diesmal im Griff behalten. Hinzu kam, dass den Fireballs langsam die Kräfte schwanden.
Und auch wenn die Hallenserinnen sich nicht großartig absetzen konnten, gab jetzt keinen Zweifel mehr am nächsten Heimsieg.
„Natürlich sind wir alle erleichtert“, meint René Spandauw, „Es war nicht unbedingt schön, dafür ungemein wichtig für die Moral.“
Jetzt ist das neue Saisonziel, als Siebter in die Playoffs zu gehen, wieder erreichbar. Und Spandauw wurde mutiger, den nächsten Auswärts-Gegner betreffend: „Auch Marburg ist schlagbar.“
(mz)