SV Halle Lions SV Halle Lions: Jede Menge Frust nach Pleite gegen TK Hannover

Hannover - In der ganzen Enttäuschung versammelten sich die Lions-Basketballerinnen, so wie es auch bei Siegen üblich ist, zu einem Kreis. Die 62:86-Niederlage bei TK Hannover sollte kurz ausgewertet werden.
René Spandauw wollte dabei sein, ging ein paar Schritte in Richtung seines Teams, dann bog Halles Trainer abrupt ab - und auf die Schiedsrichter zu. Intensiv redete er auf das Duo ein. Er wollte und musste Frust ablassen.
„Es waren die schlechtesten Schiedsrichter, die ich in den letzten fünf Jahren erlebt habe. Was die alles für uns nicht gepfiffen haben, war unfassbar. Die Sieg für Hannover geht zwar in Ordnung - er ist nur unverdient hoch ausgefallen“, meinte er gut eine Stunde nach der Schlusssirene, zu einem Zeitpunkt, als er sich schon beruhigt hatte.
Janee Thompson mit schwacher Leistung
Fest machte er die desolate Leistung der Spielleiter auch am Auftritt seiner Dirigentin Janee Thompson. Rein statistisch hatte sie einen schwarzen Tag. Die Amerikanerin machte zwar 13 Punkte, davon aber neun durch Freiwürfe.
Von zwölf Versuchen aus dem Feld traf sie nur zwei. „Sicherlich hat sie einiges falsch gemacht, um sich der Körperlichkeit des Gegners zu entziehen. Aber ich muss sie etwas in Schutz nehmen. Denn sie hat unheimlich viel einstecken müssen und war dann wohl auch gefrustet. Sie ist jung und unerfahren. Sie wird daraus lernen“, so Spandauw.
Lions verlieren den Faden in Halbzeit zwei
Wie das gesamte Team, das laut Spandauw „ein großartiges erstes Viertel gespielt hat“. 20:17 führte Halle nach zehn Minuten, weil die Defensive famos funktionierte und die gefährliche Schützin Melissa Jeltema weitgehend abgemeldet wurde.
Zur Halbzeit hieß es dann noch 34:33. „Aber schon im zweiten Abschnitt haben wir etwas den Faden verloren“, sagte der Coach. So konnte die bereits 33-jährige ehemalige Hallenserin Dorothea Richter einige Treffer aus der Distanz einnetzen - am Schluss hatte sie fünf von fünf Dreier-Versuchen getroffen und war mit 18 Zählern die beste Schützin ihres Teams.
Nach einer 37:33-Führung (20:27 Minuten), Inken Henningsen hatte einen Dreier versenkt, drehte das robuste und erfahrene Hannover-Team auf. „Die Schiris hatten einen großen Anteil daran, dass sie ins Laufen kamen“, meinte auch Alina Hartmann.
Bei ihrem Lions-Team häuften sich die Ballverluste, kontinuierlich zog Hannover davon. 17:31 ging das Viertel dahin, 13 Punkte betrug der Rückstand vor dem letzten Abschnitt.
Trotz Pleite gegen Hannover auch Positives bei den Lions
Was blieb außerhalb des Frustes an Positivem? Die Gewissheit, ein Top-Team der Bundesliga, das womöglich Meister Wasserburg herausfordern kann, lange ärgern zu können.
Und als Zweites: Laura Hebecker ist nach ihrem Kreuzbandriss zurück auf dem Weg zu alter Stärke. Am Sonntag überzeugte sie als beste Lions-Spielerin - nicht nur wegen ihrer 16 Punkte als beste SV-Werferin.
In der Vorwoche, beim Heim-Sieg gegen die Hurricanes, war die 23-Jährige noch gänzlich ohne Punkte aus dem Spiel heraus geblieben. „Laura hat ein sehr starkes Spiel gemacht, war so gut wie wir sie von früher kennen“, freute sich auch René Spandauw über die Gala der Studentin. (mz)