StuioPeri StuioPeri : Biologin aus Tschechien bringt Irish Dance nach Halle

Halle (Saale) - Vorher war es nur ganz nett. Ein bisschen Standard, ein bisschen Latein. Aber gefunkt hat es vor zehn Jahren erst beim Irish Dance. „Ich wusste einfach, dass ich das unbedingt machen muss,“ sagt Petra Šarhanová. Damals, noch in ihrer Heimat in Tschechien, war sie über ihre Theatergruppe zum Irischen Tanz gekommen.
Heute arbeitet die promovierte Biologin am Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung in Gatersleben. Im vergangenen Herbst hat die 35-Jährige ihr Hobby nach Halle gebracht - und sofort eine kleine Schar an ambitionierten Tänzern um sich versammelt.
Zwar war Irish Dance hier auch vorher schon bekannt, zum Beispiel durch den Universitätssport, wer aber über ein Grund-Level hinaus trainieren wollte, hatte das Nachsehen oder musste, so wie Maria Busse, von Halle bis nach Merseburg fahren.
Zusammenarbeit mit Lord-of-the-Dance
Mit den Kursen von Petra Šarhanová gibt es jetzt auch die Möglichkeit, über den Freizeitsport hinaus zu trainieren und an Wettkämpfen teilzunehmen, um in den unterschiedlichen Niveaustufen aufzusteigen. Dafür arbeitet die hallesche Gruppe mit dem irischen Tänzer und ehemaligen Lord-of-the-Dance-Mitglied Ronan Morgan zusammen. Petra Šarhanová fährt einmal pro Monat zu dessen Training nach Prag, und auch die Kursteilnehmer bekommen regelmäßig die Gelegenheit, solche Trainings für sich zu nutzen.
Der Grund, warum Petra Šarhanová den Irish Dance ausgerechnet nach Halle gebracht hat, sitzt gespannt vor dem großen Spiegel im StudioPeri und wippt zu den Tanzschritten seiner Mutter: Sofia ist 13 Monate alt und darf einmal pro Woche zum Training mitkommen. Damit die Familie zusammenwohnen konnte, zogen Petra Šarhanová und ihr spanischer Lebensgefährte, der damals noch in der Schweiz wohnte, gemeinsam nach Halle. „Hier hat er eine Arbeit als Architekt gefunden“, erklärt sie und nimmt ihre Tochter zu sich auf den Arm.
Die Sohle macht's
Ausrüstung brauchen die Tänzer zum Training kaum. Wichtig sind aber die Schuhe, die es in zwei Variationen gibt: Softshoes sind Schläppchen aus weichem Leder, die Ballettschuhen ähneln und vor allem von Anfängern genutzt werden. Hardshoes haben harte Sohlen, mit denen Klapperlaute erzeugt werden können. „Ich habe mir ein Kleid für 700 Euro gekauft. Das war Glück, denn sonst kosten sie mehr als 1.000“, sagt Petra Šarhanová, „Aber keine Angst, als Einsteiger muss man nicht so viel Geld in den Sport investieren.“ Die aufwendig verarbeiteten Kleider, Haarteile oder Perücken kommen nur bei größeren Wettkämpfen zum Einsatz.
Ihr nächstes Ziel, für das sie zweimal pro Woche trainiert, ist die Qualifikation für die Weltmeisterschaft: „Auch wenn es schwierig sein wird, gegen die vielen 20-Jährigen anzukommen.“
Mit dem Irish Dance kann jenseits des Wettbewerbsgedankens aber in jedem Alter begonnen werden. Zum Beispiel mit dem Céilí-Tanz, der nicht solo, sondern in der Gruppe getanzt wird und den Petra Šarhanová in Kooperation mit dem Gesundheitssportverein in einer Turnhalle in der Silberhöhe anbietet.
Trainings finden dienstags in der Turnhalle Albert-Dehne-Straße 9 und mittwochs im StudioPeri in der Großen Ulrichstraße statt. Weitere Informationen unter www.crannard.de (mz)