Studenten-Proteste Studenten-Proteste: Uni-Bibliothek zeitweise besetzt
Halle/MZ. - Aus Protest gegen den geplanten Stellenabbau von Bibliotheksmitarbeitern haben Studenten der Uni Halle gestern vorübergehend die Universitäts- und Landesbibliothek in der August-Bebel-Straße besetzt. Für mehrere Stunden blockierten 150 Studenten die beiden Eingänge des imposanten Bibliothekbaus. Die Protestentscheidung sei spontan gefallen, da die Zeit dränge, sagt Initiatorin Sandra Schmeil. Und weiter: "Denn im Grunde wollen wir verhindern, was längst beschlossen ist: 38 Stellen sollen gestrichen werden."
"Diese Besetzung zeigt zum einen unsere Solidarität gegenüber den Bibliotheksmitarbeitern", erklärt Mit-Initiator Johannes Kratzsch. Zum anderen wolle man alle, Studierende wie Lehrkräfte, sensibilisieren. "Unter dem Stellenabbau wird die Qualität von Lehre und Forschung insgesamt leiden", so der 28-jährige Anglistik-Student, der zudem ein neues Konzept für die Bücherei vermisst. "Verschiedene Bibliotheken wird man zusammenlegen. Es wird verkürzte Öffnungszeiten geben. Gleichzeitig aber werden sich die Bearbeitungszeiten verlängern." All das verlange nach einem neuen Konzept.
Eine Stellungnahme der Uni-Leitung war gestern nicht mehr zu erhalten. In einer Mitteilung von Rektor Professor Wilfried Grecksch vom Montag heißt es aber: Der Umstruckturierungsprozess werde keinerlei Auswirkungen auf den Lehrbetrieb haben. "Dieser wird entsprechend der Prüfungs- und Studienordnung garantiert und kontinuierlich fortgesetzt."