Umstrittene Schüttungen Streit wegen Steinen am Saaleufer in Halle geht weiter
Die Stadträte wollen zunächst ein Gerichtsurteil abwarten. Die Arbeiten am Ufer ruhen so lange.

Halle (Saale)/MZ - Die umstrittenen Steinschüttungen am Saaleufer lassen der Stadt keine Ruhe. Der Vorschlag der Grünen-Fraktion, naturschutzfachliche Prüfungen im Bereich der Böschungen nachzuholen, die mit Steinen zugeschüttet wurden, hat am Dienstag für Kontroversen gesorgt. „Man kann die Prüfungen sachgemäß nicht mehr nachholen“, sagte Helge Dreher, sachkundiger Einwohner für die SPD-Fraktion im Planungsausschuss. Die Habitate der Tiere, die man möglicherweise hätte prüfen wollen, seien ja schließlich nicht mehr da. Eine Prüfung sei dann unseriös.
Die Grünen wollten mit einem Antrag außerdem die ursprünglich beschlossene Maßnahme offiziell wieder rückgängig machen, doch auch diese Idee stieß auf Widerstand. „Wenn wir das jetzt machen, könnte es richtig teuer werden“, sagte Thomas Schied, Stadtrat der Linksfraktion. Grund dafür sind Fördermittel in Millionenhöhe, die das Land bereits an die Stadt gezahlt hat und die möglicherweise zurückverlangt werden würden. „Es sollte zunächst festgestellt werden, wer für den ganzen Schlamassel verantwortlich ist“, so Schied.
Die Mehrheit der anwesenden Stadträte entschied sich dafür, zunächst das Gerichtsverfahren abzuwarten, das wegen der Schüttungen läuft. Danach wolle man entscheiden. Die Stadtverwaltung bekräftigte derweil, dass die Arbeiten am Ufer weiter ruhen werden.