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Streit um neue Speedskate-Anlage des HISC Streit um neue Speedskate-Anlage des HISC: Neue Skater-Rennstrecke wird in Halle-Neustadt gebaut

Von Jan Schumann 14.05.2015, 11:28
Christin Backstein (l.) vor dem Baustart bei der SG Motor
Christin Backstein (l.) vor dem Baustart bei der SG Motor archiv/Müller-Lorey Lizenz

Halle (Saale) - Für Halles Speedskater gibt es gute Nachrichten: Der Sportausschuss des Stadtrates möchte dem Halleschen Inlineskate Club (HISC) Fördermittel für eine neue Rennstrecke gewähren, die insgesamt 152.500 Euro kosten soll. Doch klar scheint seit der Sitzung vom Dienstag auch: Die neue Speedskate-Anlage wird nicht, wie ursprünglich geplant, auf dem Gelände der SG Motor Halle, sondern am Kinderdorf in Halle-Neustadt gebaut. Diese Absicht bestätigte Jens Prinzig, Präsident des dort ansässigen FSV 67. „Wir haben uns mit dem HISC geeinigt. Der neue Rundkurs wird hier gebaut.“

Seit Jahren ringt der HISC, der landesweit als Nachwuchsschmiede für Speedskater gilt, um eine neue Wettkampf- und Trainingsstätte. Als Standort auserkoren hatten Verein und Stadtverwaltung ursprünglich das Motor-Gelände im Osten Halles. Im vergangenen Herbst rollten die Bagger an - und der HISC startete auf seiner Internetseite eine Bilder-Serie zum großen Bauprojekt. „Speedskate-Anlage nimmt erste Formen an“ lautete eine Überschrift im Dezember - dann wurde es in der Öffentlichkeit still um das Projekt. Baustopp!

Mitgliederversammlung stimmt gegen Bau

Nach Monaten des Bauens, als Teile der 200-Meter-Strecke mit den geneigten Kurven bereits zu erahnen waren, sprachen sich die Mitglieder der SG Motor im März in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung mehrheitlich gegen den Bau der neuen Anlage aus. Seitdem ruhten die Arbeiten. Zum Scheitern des Bauprojektes sagt Eric Eigendorf (SPD), Mitglied des Sportausschusses: „Das Grundproblem war, dass die Führungsetage der SG Motor die Mitglieder nicht transparent darüber informiert hat, was da auf dem Gelände geplant wird.“

Die nun bekanntgewordene Einigung zwischen dem Neustädter Fußballverein und dem Speedskate-Club sieht laut FSV-Präsident Prinzing so aus: Sein Verein tritt rund 24.000 Quadratmeter seines Pachtgeländes an die Stadt ab, diese vermietet das Grundstück wiederum an den Speedskater. Dann könnte gebaut werden.

Die Sportausschuss-Mitglieder Sten Meerheim (Linke) und Eigendorf bestätigen die offenkundige Verständigung zwischen den beiden Vereinen. „Nach dem Baustopp bei der SG Motor Halle ist das die beste Lösung, die wir treffen konnten“, sagt Eigendorf. Und: „Wir waren gezwungen, schnell eine Lösung zu finden, um die Fördermittel nicht verfallen zu lassen.“ Die neue Skate-Anlage soll laut der Vorlage mit Geldern der Lotto-Toto-GmbH und des Landesverwaltungsamtes finanziert werden. Hinzu kämen 43.000 Euro der Stadt Halle und 25.000 Euro Eigenmittel des HISC.

Was passiert mit der unfertigen Baustelle?

Stimmt der Stadtrat der Investitionsvorlage zu, könnte es bald einen zweiten Spatenstich für die Rennstrecke geben. Was bleibt, ist eine unfertige Baustelle auf dem Gelände der SG Motor. Ein nicht unwichtiger Streitpunkt, denn die Kosten für eine Renaturierung der angefangenen Baustelle liegen laut Meerheim bei rund 4.000 Euro. „Wer diese zu tragen hat, ist derzeit nicht geklärt“, sagt Meerheim. „Für die Vereine ist das jedoch sehr viel Geld. Ich sehe hier die Stadt in der Pflicht.“

Christin Backstein, die Vorsitzende des HISC, wollte sich zu den aktuellen Entwicklungen um die neue Anlage gegenüber der MZ nicht äußern. In den vergangenen Monaten hatte sie im Stadtrat vehemente Kritik an der Einstellung der Bauarbeiten geäußert. Am 27. Mai entscheidet der Stadtrat über die Vorlage des Sportausschusses. (mz)