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Stöbern, werkeln, Tipps holen Stöbern, werkeln, Tipps holen: MZ-Kreativmarkt in Halle als Eldorado für Bastelfans

Von Julia Rau 20.11.2017, 09:56
Eltern und Großeltern klebten, schnippelten und pinselten mit ihren Kindern und Enkeln bei verschiedenen Workshops.
Eltern und Großeltern klebten, schnippelten und pinselten mit ihren Kindern und Enkeln bei verschiedenen Workshops. Holger John

Halle (Saale) - Vorsichtig dreht Sven Binkau eine kleine, angepinselte Papprolle vor dem Heizstrahler im Mitmach-Bastelzelt auf dem zweiten MZ-Kreativmarkt am Samstag. Sohn Adrian hat sie angemalt, Papa soll sie wieder trocken kriegen. „Das wird ein Geschenk für Mama“, sagt der Zwölfjährige.

Mutter Ines Binkau bastelte derweil am Nebentisch Eiszapfen aus Perlen. „Ich bin bei uns die Bastelverrückte, aber meine Jungs machen auch gern mit“, sagt sie. Für Deko-Liebhaber und Selbstmachfans sei der Markt ein echtes Eldorado.

Kreativmarkt bei der MZ: Dutzende Aussteller, Freizeitbastler und Profis

Dutzende Aussteller, Freizeitbastler und Profis zeigten den ganzen Samstag über in den Räumen des Verlagshauses Schmuck, Strickkunst, Gartendekorationen, handgemachte Kleidung und Spielzeug. Mehr als 2.600 - überwiegend weibliche Besucher, wie Bastelhelferin Gesine Hopp beobachtete - kamen vorbei.

Wer keine Lust hatte, konnte sich in die „Männerecke“ mit Sofas und Kickertisch verziehen. „Die Ecke gucke ich mir auch gleich mal an“, sagte Besucher Sven Binkau mit der Papprolle in der Hand.

Mutter und Tochter haben eigene Steckenpferde

Die einstige Burgstudentin und Künstlerin Gabriele Körber bietet auf dem Kreativmarkt nicht nur ihre Filzsachen zum Verkauf, sondern fertigt vor den Besuchern weitere an. Mit zackigen Bewegungen sticht sie immer wieder in zwei Stücke Filzstoff. Die Hakennadel verzurrt dabei winzige Fäden, bis sich beide Filzstücke zu einem verbinden. „Bis aber daraus am Ende eine Handpuppe oder ein Hut wird“, dauere es schon mal bis zu fünf Stunden, sagt Gabriele Körber.

Bei Familie Krause ist die Bastelei ebenfalls in Frauenhand. Mutter Andrea Krause und Tochter Marie Kramer stellen ihre Werke an einem gemeinsamen Stand aus. „Wir haben früher schon gemeinsam gebastelt“, erzählt die 51-Jährige Ausstellerin. Heute hat jede ihr eigenes Steckenpferd.

Handarbeit als ein guter Ausgleich zum Job

„Ich nähe seit ein paar Jahren und mache kleine Täschchen und Börsen“, erzählt Tochter Marie. Für die Erzieherin ist die Handarbeit ein guter Ausgleich zum Job. „Da kann man abschalten, gleichzeitig ist man aber kreativ und schafft was“, sagt sie. Sie hat sich das Nähen mit Hilfe von Onlinevideos beigebracht. „Wenn man da ein gutes Video findet, kann man das schnell lernen.“

Mutter Andrea zieht die Blumen für ihre Gestecke im eigenen Garten und probiert beim Werkeln wild drauf los. „Jetzt gerade sind Vasen, Schalen und Töpfe aus Beton total im Trend“, sagt sie. Einige Betonschalen hat sie mit dabei.

Die Ideen für Deko oder Kunstarbeiten kommen von überall: Aus Internet und Bastelbüchern, von anderen Märkten. Oder eben vom Kreativmarkt direkt. So wie bei Rentnerin Helga Höhne.„Ich bin selbst in einer Bastelgruppe, wir stricken, häkeln und stopfen. Ich bin das erste Mal auf dem Kreativmarkt hier und finde es klasse. Ich kann mir hier jede Menge Ideen holen“, freut sich die Besucherin. (mz)

Andrea Krause und Marie Kramer an ihrem Mutter-Tochter-Stand.
Andrea Krause und Marie Kramer an ihrem Mutter-Tochter-Stand.
Holger John