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Stillgelegt Bahnstrecke in Halle Stillgelegt Bahnstrecke in Halle: Fährt S-Bahn bald wieder nach Dölau?

Von Jan Möbius 23.08.2014, 07:32
Der S-​Bahnhof in Nietleben steht leer und verfällt.
Der S-​Bahnhof in Nietleben steht leer und verfällt. Möbius/Archiv Lizenz

Halle (Saale) - Die Nahverkehrsgesellschaft Sachsen-Anhalt (Nasa) mit Sitz in Magdeburg prüft, ob die vor zwölf Jahren stillgelegte S-Bahn-Verbindung zwischen Neustadt und Dölau wieder in Betrieb genommen werden kann. „Die Nasa untersucht auf der Grundlage einer Landtagsanfrage die Sinnhaftigkeit und die Möglichkeit einer Wiederinbetriebnahme des früheren S-Bahn-Abschnittes“, sagte Halles Baudezernent Uwe Stäglin gegenüber der MZ. Wichtigste Voraussetzung für die kostspielige Reaktivierung der Strecke: Es dürfen nicht mehr Züge eingesetzt werden als bisher auf der in Nietleben endenden Verbindung.

„S3“ direkt von Leipzig nach Nietleben

In einem Schreiben an die Stadtverwaltung teilte die Nasa, die laut Stäglin in Halle im Auftrag des Landes die S-Bahn betreibt, mit, dass als Verlängerung bis Dölau die Verbindung aus Richtung Hauptbahnhof infrage käme, die perspektivisch im Mitteldeutschen S-Bahn-Netz als sogenannte „S3“ direkt von Leipzig nach Nietleben fahren wird. Derzeit enden die Züge dort, und fahren nach einem Aufenthalt zurück zum Hauptbahnhof. Nach Dölau geht es nur mit dem Bus weiter. Weil keine zusätzlichen Züge für eine mögliche Verlängerung der S-Bahnstrecke eingesetzt werden sollen, müsse die derzeitige Aufenthaltszeit in Nietleben für die Fahrt nach Dölau und wieder zurück genutzt werden. Ob das aber möglich sein wird, kann vor 2017 nicht abschließend geklärt werden. Erst dann steht genau fest, wie der Fahrplan der Linie „S3“ auf die neue ICE-Strecke Halle/LeipzigErfurt-Nürnberg angepasst werden muss. Auch mit der Direktverbindung des Neustädter S-Bahn-Astes nach Leipzig rechnet die Stadtverwaltung wegen eines erforderlichen Stellwerkumbaus nicht vor 2017.

Unter heftigen Protesten war die S-Bahn-Verbindung nach Dölau am 1. Oktober 2002 eingestellt worden. Es existierten damals parallele Bus-Angebote zur S-Bahn, deshalb sei deren Kundenzahl zurückgegangen, hieß es in der Begründung. Auf ein neues Konzept konnten sich Stadt und Land nicht einigen. Versuche eines Vereins, auf den noch immer vorhandenen Gleisen einen Museumszug fahren zu lassen, scheiterten bisher an Auseinandersetzungen mit der Bahn.

Stäglin sagte, dass eine Reaktivierung der S-Bahn nach Dölau den Stadtteil besser an die City anbinden würde. Der Parallelverkehr der städtischen und regionalen Buslinien würde aber erneut zu Problemen führen. Sie könnten nicht einfach eingestellt oder reduziert werden. Zudem müsste die Bahn die Strecke und die zwei Stationen Heidebahnhof und Dölau geltenden Standards für den S-Bahnbetrieb anpassen. (mz)