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Statistisches Landesamt Statistisches Landesamt: Die Herren der Zahlen - Präsident rechnet mit langer Nacht

Von Undine Freyberg 24.09.2017, 13:09
Michael Reichelt (r.), der Präsident des Statistischen Landesamtes Sachsen-Anhalt, und Tobias Krüger der zuständige Dezernatsleiter für Wahlen
Michael Reichelt (r.), der Präsident des Statistischen Landesamtes Sachsen-Anhalt, und Tobias Krüger der zuständige Dezernatsleiter für Wahlen Peter Wölk

Halle (Saale) - Michael Reichelt, der Präsident des Statistischen Landesamtes Sachsen-Anhalt und stellvertretender Landeswahlleiter, rechnet mit einer sehr langen Nacht. „Bei der Landtagswahl 2016 hatten wir kurz nach Mitternacht ein vorläufiges amtliches Endergebnis. Das wird diesmal später werden.“ Grund dafür sei unter anderem die Tatsache, das mehr Menschen sich für die Briefwahl entschieden hätten. Reichelt selbst hatte in seiner Heimatstadt Merseburg (Saalekreis) ebenfalls per Briefwahl gewählt.

Erst zwischen 4 und 6 Uhr am Montagmorgen werden im Statistischen Landesamt die Lichter ausgehen. Insgesamt 22 Mitarbeiter, neun davon im Rechenzentrum, sorgen seit Sonntagmorgen dafür,, dass alle einlaufenden Informationen zur Bundestagswahl verarbeitet werden. Tagsüber sind es die Meldungen zur Wahlbeteiligung, ab 18 Uhr die Wahlzwischenergebnisse, die fürs Internet aufbereitet und veröffentlicht werden.

Bundestatgswahl in Sachsen-Anhalt: Zwei Tests im Vorfeld der Wahl

Um sicherzustellen, dass am Wahlabend technisch alles reibungslos funktioniert, wurden im Vorfeld zwei Wahl-Tests durchgeführt. „Es ging dabei um Software-Tests. Im ersten Fall haben wir den Kreiswahlleitern vorgegeben, was sie zu wählen haben“, schmunzelt der Präsident. Dabei wurde zum Beispiel überprüft, ob das System merkt, dass mehr Stimmen als Wahlberechtigte eingegeben wurden, oder dass Zeilen vertauscht wurden. „Dann muss da irgendwo ein rotes Lämpchen leuchten, weil das nicht sein kann.“ Beim zweiten Test war den Kreiswahlleitern freigestellt, was sie eingeben und testen möchten. „Man versucht dabei, das System auszutricksen, was nicht gelungen ist“, sagt Tobias Krüger, der für Wahlen zuständige Dezernatsleiter , zufrieden.

„Nach der Freigabe des vorläufigen Wahlergebnisses durch den Bundeswahlleiter wird nachts in der Druckerei in unserem Haus noch das Ergebnisheft gedruckt und ins Internet eingestellt“, so Reichelt. Ab 7 Uhr sollte sich am Montagmorgen jeder in Sachen-Anhalt das Ergebnis herunterladen können. Das gedruckte Heft geht an Landtag und Ministerien.

„Uns steht 2021 praktisch ein Superwahljahr bevor“

Die Gedanken von Michael Reichelt und Tobias Krüger gehen jetzt schon in die Wahlzukunft. „Uns steht 2021 praktisch ein Superwahljahr bevor.“ Reichelt wirkt zwar nicht panisch, doch er weiß schon jetzt: „Da kommt eine Menge Arbeit auf uns zu, denn im Frühjahr 2021 steht uns eine Landtagswahl ins Haus, im Herbst die Bundestagswahl und auch der Mikrozensus ist dann wieder dran.“ Krüger: „Und wenn die Wahlperiode für die Bundestagswahl tatsächlich auf fünf Jahre verändert wird, steht uns das künftig immer bevor.“ (mz)