Standmiete wird gestrichen Standmiete wird gestrichen: Diese Händler will Halle auf den Wochenmarkt locken

Halle (Saale) - Untersuchungen der vergangenen Jahre zeigen, dass Kunden immer mehr Wert auf Lebensmittel aus ihrer Region legen. Selbst angebaut sollte das Obst und Gemüse sein, möglichst nicht zu weit transportiert, frisch und unbehandelt. Viele Hallenser kaufen deshalb auf dem Wochenmarkt zwischen Rotem Turm und Rathaus ein - bekommen an manchen Ständen aber dennoch nur Ware, die Händler morgens im Großmarkt eingekauft haben.
Stadt Halle will Rabatt für regionale Erzeuger streichen
Um mehr sogenannte Selbsterzeuger auf den Marktplatz zu locken, gibt es Überlegungen, ihnen die Hälfte der Standmiete, die die Stadt kassiert, zu erlassen. Das ist bislang schon Praxis, die Stadt will den Rabatt aber nun streichen.
Sie setzt derzeit eine neue Marktsatzung auf und stellt nach Angaben der zuständigen Kulturbeigeordneten Judith Marquardt „alles auf den Prüfstand“. „Wir haben die Kalkulation neu gemacht und halten eine Ermäßigung für Selbsterzeuger für nicht erforderlich“, sagte sie am Donnerstag im Ordnungs- und Umweltausschuss.
Der Gedanke dahinter sei, alle Händler gleich zu behandeln und Selbsterzeugern keinen finanziellen Vorteil zu verschaffen. So gelten etwa Erdbeerverkäufer als Selbsterzeuger und könnten in den Sommermonaten die Preise der Händler, die immer da sind, unterbieten.
Rabatt für Selbsterzeuger: Grünen-Politiker sieht keine Wettbewerbsverzerrung
Wolfgang Aldag (Grüne) hielt mit seinem Änderungsantrag, der einen Rabatt weiterhin vorsieht, dagegen. „Was verschenken wir denn, wenn wir diesen Rabatt erlauben? Wir wollen mehr Selbsterzeuger auf dem Markt. Und ich glaube nicht, dass Leute, die mit ihren eigenen Händen auf dem Acker arbeiten, am Ende günstiger wegkommen, als jene, die auf dem Großmarkt einkaufen“, so Aldag.
Es gebe da keine Wettbewerbsverzerrung. Letztendlich stimmte die Mehrheit der Mitglieder für den Rabatt für Selbsterzeuger. Nun hat der Stadtrat das letzte Wort. Ein Quadratmeter Verkaufsfläche auf dem Wochenmarkt kosten von nun an übrigens 1,69 Euro pro Tag, Imbissstände zahlen 3,14 Euro. Zum Vergleich: Ein Glühweinstand auf dem Weihnachtsmarkt kostet pro Quadratmeter und Tag 12,04 Euro. (mz)