Stadtteilfest Stadtteilfest: Silberhöhe feiert ganz in Familie
Halle/MZ. - "Das ist doch ein primaPlatz zum Feiern" - die vierköpfige FamilieMann war sich einschließlich der Großmutterin dieser Frage einig, als sie am Sonntag überdas Gelände des Stadtteilfestes Silberhöheschlenderte. In den langgezogenen Grünanlagenan der Gustav-Staude-Straße feierten mit ihnentausende Besucher unter dem Motto "Die Silberhöhemacht Spaß" bei herrlichem Wetter bis in denfrühen Abend hinein, amüsierten sich bei Musik,Tanz, Sport und Spiel. Viele von ihnen hattenden mittlerweile wieder jährlich stattfindendenkulturellen Höhepunkt fest eingeplant undzeigten damit auch, dass es ihnen in "ihrem"Stadtteil trotz aller Probleme gut gefällt.
Unmut wurde jedoch laut, als kein Vertreterder Stadt trotz Ankündigung an der Eröffnungum 10 Uhr teilnahm. Michael de Boor, Sozialarbeiterbeim Sozialen Beratungsdienst der Silberhöheund Organisator des Festes, bedauerte diessehr. Planungsdezernent Friedrich Busmann,Gast des MZ-Forums zum Thema Handel, entschuldigtesich bei den Besuchern für die Panne. BürgermeisterinDagmar Szabados teilte der MZ am Nachmittagmit, sie habe wegen gesundheitlicher Problemenicht wie geplant an der Eröffnung teilnehmenkönnen. Als es ihr nachmittags besser ging,schaute sie doch noch beim Stadtteilfest vorbei.
Vor allem für die Kinder hatten sich die Organisatorenviel einfallen lassen. So warteten 18 Säckemit Ankerplast-Bausteinen auf kleine Baumeister.Und die machten sich vom frühen Morgen anmit Eifer ans Werk, wie zum Beispiel der elfjährigeKevin und der ein Jahr ältere Martin. Eingroßes Haus, nicht mehrere kleine, wolltensie bauen. Und das hatte nach fünf Stundenimmerhin schon ein komplettes Erdgeschoss.Carola Langer vom Kinderschutzbund half ihnendabei und staunte über die Geduld der Kinder.
Während Kevin und Martin im Schatten einesSonnenschirms Stein auf Stein setzten, bemühtesich der kleine Sebastian Grandke, der mitMutter und Bruder gekommen war, um Punktean der Sport-Spaß-Strecke. An mehreren Stationen,die der Stadtsportbund betreute, war Geschicklichkeitgefragt, zum Beispiel beim Brettchen-Laufen.Das ging so: Eine Strecke von sechs Meternmusste auf drei kleinen Brettchen bewältigtwerden, ohne dass die Füße den Boden berührten.Also Füße auf zwei Brettchen, bücken, dasdritte Brett ein Stück verschieben, Fuß drauf,bücken... Und das - hin und zurück - in einerMinute.
Wie an der Sport-Spaß-Strecke oder am Kletterturmdes Technischen Hilfswerks waren zahlreicheHelfer im Einsatz, ohne deren ehrenamtlichesEngagement das Fest wohl kaum hätte stattfindenkönnen. An rund 50 Ständen von Vereinen, Organisationenund Unternehmen hatten sie alle Hände vollzu tun. Helga Kalek zum Beispiel betreuteden Malstand der "Schöpfkelle". Sie habe vierJahre lang auf ABM-Basis dort gearbeitet undso viel Gefallen daran gefunden, dass sienun "einfach so" weiter mache. "Den Sonntagopfere ich gern für den guten Zweck", sagtedie Frau, die in wenigen Wochen ihre ersteRente bekommt.
Immer wieder bekannten sich die Besucher,die zumeist in der Plattenbausiedlung zu Hausesind, zu ihrem Stadtteil. Zum Beispiel aufdem MZ-Forum, als es darum ging, wohin dieUrban-21-Mittel fließen sollen. Es habe sichzwar schon einiges getan, sagte eine Frau,aber es fehle auch noch vieles, zum BeispielFreizeitmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche.Und Helga Koch, die seit 15 Jahren in derDukatenstraße wohnt, hat zwei Wünsche, diesie in einen Fragebogen des Sozialen Beratungsdiensteseintrug: Weniger Kriminalität, mehr Springbrunnen.Die Ergebnisse dieser Aktion sollen zur Stadtteilkonferenzam 22. Mai vorgestellt werden.
Über das MZ-Forum zum Thema: "Einkaufenauf der Silberhöhe - Lust oder Frust" berichtenwir am Dienstag.