Stadtteil Silberhöhe Stadtteil Silberhöhe: Demo gegen Ausländer in Halle abgesagt

Halle (Saale) - Überraschend hat ein rechtsgerichteter Hallenser gestern seine Anmeldung für eine Demonstration in Halle am 5. Dezember unter dem fremdenfeindlichen Motto „Asylflut stoppen“ zurückgezogen. Das bestätigt Polizeisprecherin Ulrike Diener. Gründe dafür habe der Mann den Behörden nicht genannt. Zuvor seien Auflagen gestellt worden, die bei allen Demonstrationen üblich sind, etwa die, Ordner zu stellen. Ob diese nicht erfüllt werden konnten, dazu machte die Polizeisprecherin keine Angaben.
Gerüchte kursierten seit Wochen
In der ursprünglichen Anmeldung war von einer Teilnehmerzahl von 2.000 bis 3.000 die Rede. Schon seit Wochen kursierten in sozialen Netzwerken Informationen über die geplante Demonstration, die zunächst als gemeinsame Aktion der Gruppierung „Hooligans gegen Salafisten“ (HoGeSa) angekündigt worden war. Bei deren Demonstrationen, zuletzt in Köln, hatte es schwere Ausschreitungen gegeben. Einen Zusammenhang mit der HoGeSa konnten die Behörden aber nicht feststellen.
Hintergrund der nun abgesagten Demonstration, die im Stadtteil Silberhöhe stattfinden sollte, sind Anfeindungen Rechter gegen zugewanderte Sinti und Roma. Sie leben seit einigen Monaten in dem Stadtteil. Um gegen diesen aufkeimenden Rassismus ein Zeichen zu setzen, hat das hallesche „Bündnis gegen Rechts“ seine Anmeldung für eine Gegendemonstration am 5. Dezember aufrecht erhalten, erklärte die Landtagsabgeordnete Henriette Quade (Linke), die zu den Sprechern des Bündnisses gehört.
„Halle gegen Rechts“ findet trotzdem statt
„Wir wollen vor allem denjenigen eine Chance geben, die dem Rassismus widersprechen.“ Auch wenn die Aktion der Rechten nun abgesagt sei, so finde die Hetze gegen Ausländer weiter statt - zum Beispiel auf Internetseiten. Wie genau die Demonstration von „Halle gegen Rechts“ angesichts der neuen Situation ablaufen soll, steht noch nicht fest. Die Vorbereitungen laufen noch.
Mehr Infos erhalten Sie unter: www.halle-gegen-rechts.de