Städtebauliche Erfolgsgeschichte Städtebauliche Erfolgsgeschichte : 150 Wohnungen und ein Marktplatz für Heide-Süd

Halle (Saale) - Nach gut 20 Jahren wird die letzte größere Baulücke in Heide-Süd geschlossen. Ab dem kommenden Jahr soll das 4,6 Hektar große Gebiet zwischen Scharnhorststraße und dem „Grünen Dreieck“ entwickelt werden. Gebaut werden bis zum 150 neue Wohnungen - und ein kleiner Marktplatz direkt gegenüber dem Barbara-von-Suttner-Platz. Dies geht aus dem Entwurf des Bebauungsplanes hervor, der in der Sitzung des Stadtrates im April behandelt wird.
Rund um den kleinen Marktplatz will die Stadt, dass drei- bis viergeschossige Häuser errichtet werden. Sie sind für ein Ärztehaus, ein Café sowie in den oberen Geschossen barrierefreie, altersgerechte Wohnungen vorgesehen. Im Norden wird das neue Zentrum direkt an den Stadtpark „Grünes Dreieck“ und an den Wasserspielplatz angrenzen. „Der Marktplatz bietet als öffentlicher Raum mit städtischer Atmosphäre Platz für Wochenmarkt und Kinder- und Stadtteilfeste“, heißt es in der Begründung.
Ausreichend Abstellfläche für Autos
Auf der westlichen Seite des Marktplatzes sollen bis zur Ecke Scharnhorststraße/Glockenblumenweg zwei- bis dreigeschossige Häuser entstehen. Möglich sind Einzel-, Doppel- oder Reihenhäuser - vor allem für Familien. Die Grundstücksgröße beläuft sich - je nach Hausart - auf 450 bis 800 Quadratmeter. Zwischen je zwei Gebäudezeilen soll ein öffentlicher Weg verlaufen. Etwas anders soll die Seite direkt am „Grünen Dreieck“ gestaltet werden. Dort sollen dreigeschossige Stadthäuser entstehen. Parkplätze stünden auf den privaten Grundstücken ausreichend zur Verfügung. Allerdings sei auch der Bau von Tiefgaragen laut Stadt möglich - insbesondere unterhalb der Stadthäuser am „Grünen Dreieck“. Zudem werden an den Seiten der Erschließungsstraßen Stellplätze geschaffen.
Erschließung von Grünflächen
Auch bei der Begrünung will die Stadt neue Wege gehen - mit dem sogenannten „Grünen Finger“. Der Grünzug soll mitten durch das Neubaugebiet zwischen Scharnhorststraße und Stadtteilpark verlaufen und mit einem breiten Rad- und Fußweg ausgestattet werden. Die Stadt rechnet mit rund einer Million Euro Kosten für die öffentliche Erschließung - insbesondere für die Pflasterung des Marktplatzes und den Bau der Geh- und Radwege sowie der neuen Straßen. Hinzu kommen noch einmal 400.000 Euro für die Gestaltung der öffentlichen Grünflächen, die rund zwölf Prozent des Gebietes ausmachen werden. Im Gegenzug rechnet die Stadt mit Einnahmen aus Grundstücksverkäufen von 5,2 Millionen Euro.
Stadt liegt mit Bund im Clinch
Mit der Bebauung des letzten Teilstücks schließt die Stadt eine städtebauliche Erfolgsgeschichte ab. Seit dem Einzug der ersten Anwohner im Jahr 1998 hat sich die Bevölkerungszahl auf mittlerweile 4.200 erhöht. Finanziell ist die Entwicklung des Stadtteils aber ein Desaster für die Stadt. Von den 147 Millionen Euro, die in die Sanierung der ehemaligen russischen Kaserne geflossen sind, käme nur gut ein Drittel über die Grundstücksverkäufe zurück. Zudem streitet die Stadt seit Jahren mit dem Bund über den Kaufpreis. In diesem Zusammenhang ist noch eine Klage über 48 Millionen Euro anhängig. (mz)
