Sportmusical in Halle Sportmusical in Halle: Tabea - wie verhext!

Halle (Saale) - Verflixt und verhext! Am ersten Tag tut’s weh, am zweiten hat man blaue Flecke und manchmal leider sogar einen Unfall. Ja, was tut man als „Musical-Hexe“ nicht alles fürs Publikum. Am Wochenende feierten in Halle tausende Besucher enthusiastisch die Aufführung des Sportmusicals „Tabea - Mysteria“, das der Sport- und Kultur-Club Tabea Halle 2000 (SKC TaBeA) in der gleich dreimal ausverkauften Händel-Halle präsentierte.
Nach der Premiere am Freitag bahnte sich am Samstagabend jedoch eine kleine Katastrophe an. Beim Auftritt der drei Hexen, angeführt von Alexandra Gabriel, mehrfache Europa- und Weltmeisterin im Showtanz, und Laura Marx, mehrfache Deutsche Meisterin in der Olympischen Gymnastik, verletzte sich die Dritte im Bunde, Jennifer Ebert, beim Sprung auf den Hexenkessel. Jennifer, die in diesem Jahr mit ihrer Freundin Laura Marx den Deutschen Meistertitel 2014 in der Gruppen Gymnastik der Meisterklasse holte, musste sofort in die Notaufnahme ins Uni-Klinikum nach Kröllwitz gebracht werden.
Der Befund: Muskelfaserriss. „Da hieß es, schnell umzudenken und neu zu choreographieren“, sagt Regisseurin Claudia Marx, die noch gestern mit ihrer Musical-Chef-Choreographin Alexandra Gabriel einen Plan B entwickeln musste. Einen, der erlaubt, dass Jennifer Ebert mit ihren Möglichkeiten trotzdem auf die Bühne kann. „Gesundheit geht immer vor, aber Jennifer wollte natürlich auch am letzten Aufführungstag präsent sein“, sagt Gabriel, die Jennifers Auftritt so geschickt modifizierte, dass das Publikum nichts ahnte.
Und bei Profis heißt es immer auch: „The Show must go on.“ Es ist der Rausch der Sinne: Glitzernde, extravagante Kostüme, akrobatische Höchstleistungen, Sportgymnastik der Extraklasse und ein geheimnisvolles Buch - das waren auch in diesem Jahr die Zutaten für eines der ungewöhnlichsten halleschen Bühnenprojekte. Abermals hatte Trainerin Claudia Marx die Regie über die zwölfte Neuinszenierung des Musicals geführt, das Kultstatus besitzt. Die Begeisterung des Publikums hielt sich erwartungsgemäß natürlich „nicht“ in Grenzen.
Hier wurde Dynamik und Ästhetik, ausgeführt als Rhythmische Sportgymnastik und Akrobatik, auf Weltniveau geboten - mit hohem Aufwand. Wie Dirk Willeke, Vorstandsvorsitzender vom SKC TaBeA, im 15. Jubiläumsjahr des Vereines vorrechnete, waren am Wochenende 115 Ensemble-Mitglieder, zehn Tonnen Bühnentechnik sowie 100 000 Watt an Licht- und Tonleistung am Start.
Bei mittlerweile 66 Tabea-Aufführungen, inklusive Präsentationen, sind bislang 880 000 Zuschauer gekommen. Da ist die Million wohl bald geknackt - vielleicht schon im nächsten Jahr? Dann gibt es vom 18. bis zum 20. Dezember 2015 das erste Fußball-Musical „Tabea – Im Abseits“ zu sehen. Einen kleinen Vorgeschmack darauf lieferten zur Aufführung schon mal die Fußballartisten Miriam Willems und Sebastian Heller. Das Ganze verstehe sich auch als Motto der vielen, nicht aufzählbaren „Tabea-Musical“-Akteure, so Willeke, die ganz einfach sagen: „Wir bleiben am Ball.“ (mz/mde)

